Die Gerüchte werden immer lauter, dass der finnische Dirigent Klaus Mäkelä bald als neuer Chef des Chicago Symphony Orchestra vorgestellt wird.
Die Situation könnte ein wenig absurd werden: Wird Klaus Mäkelä noch Chefdirigent in Chicago (und damit Nachfolger von Riccardo Muti), bevor er 2027 endlich seine Stelle als Chefdirigent beim Concertgebouworkest in Amsterdam antritt? Dort wurde er bereits 2022 als neuer Chefdirigent vorgestellt, aber man wollte mit seinem Amtsantritt warten, bis Mäklers Vertrag beim Orchestre de Paris ausläuft.
Wenn die Gerüchte aus Chicago stimmen, wäre das eine Ohrfeige für Amsterdam. Dort hoffte man, dass der erst 28jährige Mäkelä sich voll und ganz auf seinen Job in den Niederlanden konzentrieren würde und gewährte ihm auch deshalb eine extrem lange Wartezeit von fünf Jahren. Die Geduld der Amsterdamer könnte sich nun rächen und durch ein unmoralisches Angebot aus Chicago ad absurdum geführt werden.
Mäkelä machte in den letzten Wochen auch deshalb Schlagzeilen, weil die gemeinsamen Konzerte mit der Pianistin Yuja Wang absagt wurden. Die beiden hatten sich vor einigen Monaten in den sozialen Medien noch als lustvoll musizierendes Klassik-Paar präsentiert. Nun sagten sie gemeinsame Auftritte in Chicago and Cleveland ab.
Wirklich spannend am Mäkelä-Hype ist, dass es von Orchestern immer wieder heißt, dass es bei der Wahl von Frauen noch nicht genügend Dirigentinnen mit genügend Erfahrung gäbe. Gilt dieses Kriterium bei Männern eigentlich nicht?