Nach erneuten Posts und BackstageClassical-Recherche: SWR stellt Panzer-Tenor frei und prüft weitere Schritte.
Der russische Tenor des SWR Vokalensembles, der auf seiner Facebook-Seite den Angriffskrieg Putins rechtfertigte, Russland den Sieg und Ukrainern eine Kugel im Hintern wünschte, ist am Donnerstag Abend nicht, wie eigentlich geplant, beim War Requiem von Benjamin Britten mit Teodor Currentzis aufgetreten.
Die Badische Zeitung hatte die Recherchen von BackstageClassical aufgenommen und kommentiert: »In der Öffentlichkeit zeichnet sich ein fatales Muster ab: Ein öffentlich-rechtlicher Sender, der seine Klangkörper mit öffentlichen Geldern finanziert, versucht die heikle Frage, inwieweit bestimmte Mitarbeiter einen völkerrechtswidrigen Krieg durch ihre Haltung zumindest billigen, mit dem Verweis auf Meinungsfreiheit zu umschiffen.«
Der russische Tenor des SWR Vokalensembles, der nach einem Gespräch mit dem SWR seinen Facebook-Kanal offline nahm, meldete sich wenig später auf der Plattform VK-com-Netzwerk mit den Worten: »Ich bin wieder da!« zurück und postete munter weiter. Erneut Bilder von Panzern, ein Auto mit »S-WR«-Kennzeichen und russischer Flagge und sich selbst mit Putin-T-Shirt (Bilder oben).
Nun zog der SWR einen Schlussstrich. Auf Anfrage von BackstageClassical ließ der Sender wissen: »Auf Grund neuer Erkenntnisse zu menschenverachtenden Posts hat der SWR Alexander Yudenkov ab sofort von allen zukünftigen Auftritten des SWR Vokalensembles freigestellt. Alexander Yudenkov hat bereits gestern Abend bei der Aufführung von Benjamin Brittens War Requiem in der Stuttgarter Liederhalle nicht mitgewirkt. Darüber hinaus prüft der SWR weitere Konsequenzen«. Eine Stellungnahme von Teodor Currentzis gab es nicht.