Die in Sanierung befindlichen Kölner Bühnen müssen die Spielzeit 2024⁄25 noch in den Ausweichspielstätten Staatenhaus und Depot beginnen. Dazu habe man sich wegen des geringen Baufortschritts entschieden, teilte die Stadt Köln am Mittwoch mit. Die Oper, das Schauspiel, das Kleine Haus und die Kinderoper seien für die kommende Spielzeit gut vorbereitet. „Derzeit ist es aber noch zu früh, einen konkreten Termin für die Eröffnung des Offenbachplatzes zu nennen“, sagte der Beigeordnete für Kunst und Kultur, Stefan Charles.
Im Januar wurden den Angaben zufolge drei weitere Bereiche fertiggestellt. Insgesamt wurden damit die Arbeiten in 95 von 312 Bauabschnitten abgeschlossen. Wesentliche Gründe für den schleppenden Baufortschritt sind laut Monatsbericht die zeitaufwendige Koordination zwischen den Firmen und Gewerken sowie die noch unzureichenden Kapazitäten in einigen Gewerken. „Wir sind permanent im Dialog mit den Firmen, um mehr Manpower auf die Baustelle zu bekommen“, erklärte der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger. Insbesondere die Elektrogewerke müssten ihren Verzug wieder aufholen, um die Sachverständigenabnahmen bis zum 17. Mai 2024 abschließen zu können.
Die technische Fertigstellung der Sanierung mit allen Abnahmen und der Erteilung der Betriebserlaubnis ist weiterhin für den 28. Juni 2024 vorgesehen. In einigen Bereichen werde es aber auch über diesen Termin hinaus noch Restarbeiten am Offenbachplatz geben, hieß es. Derzeit prüfe man, ob der Baubetrieb vorab Ersteinrichtungen oder Teil-Umzüge der Bühnen zulässt.
Mit der erneuten Verlängerung dauern die Arbeiten inzwischen mehr als zwölf Jahre. Durch die Verzögerung steigen die Baukosten weiter auf 703 Millionen Euro. Zu Beginn der Sanierung 2012 hatte der Stadtrat 253 Millionen Euro bewilligt. Nach damaliger Planung sollte der Bau im Kölner Zentrum nach drei Jahren wieder öffnen. Wegen zahlreicher Mängel bei Brandschutz und Technik gerieten die Arbeiten jedoch ins Stocken. Zwischenzeitlich trennte sich die Stadt von dem zuständigen Planungsbüro.
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