Vorwürfe gegen Brucknerhaus-Intendanten

März 13, 2024
1 min read
Wurde er vor dem Hearing informiert? Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum (Foto: Brucknerhaus)

Das Brucknerhaus in Linz kommt nicht zur Ruhe. Intendant Dietmar Kerschbaum werden zahlreiche Verfehlungen vorgeworfen: Unter anderem soll er sich selbst für viel Geld engagiert haben und die Dramaturgen-Arbiet unlauter an eine internationale Agentur abgegeben haben.

Laut Berichten des „Falter“ und des ORF soll Dietmar Kerschbaums Bestellung bereits zweifelhaft gewesen sein. Schon vor dem Hearing soll er die Fragen der Kommission erhalten haben, was der Intendant auf Nachfrage auch nicht abgestritten habe. Außerdem hätte er sich beim „musikalischen Adventkalender“ selber als Künstler engagiert. Während andere eine Aufwandsentschädigung von 200 Euro erhielten, soll Kerschbaum sich eine Gage von 5.000 Euro bewilligt haben.

Ebenfalls soll der Intendant die Programmplanung des Brucknerhauses an eine internationale Künstleragentur ausgelagert haben. Nach dem Abgang des Dramaturgen wurde ein interimistischer und freiberuflicher Nachfolger eingesetzt, der auch für die Agentur Opus 3 Artists GmbH in Berlin tätig ist. 

Es handelt sich um Daniel-Frédéric Lebon, der mit der „gesamten Programmierung/Dramaturgie im Brucknerhaus“ beauftragt sei, sowie mit der „Koordination der Mitarbeiter der dramaturgischen Abteilung des Brucknerhauses“. Nach dem Zusammenschluss der Agenturen Askonas Holt und Opus 3 Artists könnten durchaus Interessenkonflikte bestehen. Zum einen, weil die KünstlerInnen des Unternehmens am Brucknerhaus bevorzugt werden könnten, zum anderen, weil Asconas Holt so Zugriff auf die Vertragsdaten anderen Künstler bekommt.

Bereits vor einiger Zeit stand das Brucknerhaus in den Schlagzeilen, weil Kerschbaums Vorgänger, Hans Joachim Frey unter anderem den russischen Putin-Freund und Cellisten Sergej Roldugin engagiert hatte.

BackstageClassical

BackstageClassical bringt Ihnen Debatten und Nachrichten aus der klassischen Musik. Die Seite ist kostenfrei. Bestellen Sie unseren Newsletter oder unterstützen Sie unseren unabhängigen Musikjournalismus durch Ihre Spende.

Fördern

Artikel auf BackstageClassical sind kostenlos. Wir freuen uns, wenn Sie unabhängigen Klassik-Journalismus fördern.

Mehr aktuelle Artikel

Nast bleibt bei den Wiener Symphonikern

Nach erfolgreicher Arbeit, der Intendant Jan Nast bleibt fünf weitere Jahre in Wien English summary: Jan Nast’s contract as Artistic Director of the Vienna Symphony has been extended to 2032. Since 2019

Lieber Peter Noever,

man muss einfach auch mal sehen, wenn man ein Spiel verloren hat. Jetzt kommen Sie noch Mal mit dem ollen Currentzis um die Ecke, dem Sie den Orden Ihrer lächerlichen Ösi-Kurie anheften

Klassik zwischen Sparen und Klotzen

Der Newsletter: Heute mit dem Trick, leise zu sparen, Sting an der MET, zwei neuen Opernhäusern und allerhand positiven Nachrichten aus der Welt der Klassik.  

Berlin spart ohne Struktur

In ihren Plänen vermeidet Berlins Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson den großen, strukturellen Wurf. Dabei wäre genau das eine Möglichkeit, um Berlins Kultur langfristig zu sichern.

Wotan ist tot

Der neuseeländische Bassbariton Sir Donald McIntyre ist mit 91 Jahren in München verstorben.

Lieber Sting,

als ich Sie vor 20 Jahren für den Stern besucht habe, erklären Sie mir: »Der Rock liegt im Sterben«. Damals haben Sie den elisabethanischen Minne-Musiker John Dowland entdeckt. Sie waren ausgebrannt und

So soll Hamburgs neue Oper aussehen

Spektakuläre Terrassen an der Elbe: Die Bjarke Ingels Group (BIG) aus Kopenhagen hat den internationalen Wettbewerb für den Neubau der Hamburger Oper am Baakenhöft in der HafenCity gewonnen.

Werdet wieder sexy – arm bleibt ihr sowieso

Die deutsche Kulturpolitik steht unter Spardruck, der Mut zu Reformen fehlt. Beim Hauptstadtkulturgespräch des VBKI wurde deutlich: Zukunftsfähig bleibt Kultur nur, wenn sie sich öffnet – für neue Finanzierungswege, neue Zielgruppen und

Verpassen Sie nicht ...