Das Brucknerhaus in Linz kommt nicht zur Ruhe. Intendant Dietmar Kerschbaum werden zahlreiche Verfehlungen vorgeworfen: Unter anderem soll er sich selbst für viel Geld engagiert haben und die Dramaturgen-Arbiet unlauter an eine internationale Agentur abgegeben haben.
Laut Berichten des „Falter“ und des ORF soll Dietmar Kerschbaums Bestellung bereits zweifelhaft gewesen sein. Schon vor dem Hearing soll er die Fragen der Kommission erhalten haben, was der Intendant auf Nachfrage auch nicht abgestritten habe. Außerdem hätte er sich beim „musikalischen Adventkalender“ selber als Künstler engagiert. Während andere eine Aufwandsentschädigung von 200 Euro erhielten, soll Kerschbaum sich eine Gage von 5.000 Euro bewilligt haben.
Ebenfalls soll der Intendant die Programmplanung des Brucknerhauses an eine internationale Künstleragentur ausgelagert haben. Nach dem Abgang des Dramaturgen wurde ein interimistischer und freiberuflicher Nachfolger eingesetzt, der auch für die Agentur Opus 3 Artists GmbH in Berlin tätig ist.
Es handelt sich um Daniel-Frédéric Lebon, der mit der „gesamten Programmierung/Dramaturgie im Brucknerhaus“ beauftragt sei, sowie mit der „Koordination der Mitarbeiter der dramaturgischen Abteilung des Brucknerhauses“. Nach dem Zusammenschluss der Agenturen Askonas Holt und Opus 3 Artists könnten durchaus Interessenkonflikte bestehen. Zum einen, weil die KünstlerInnen des Unternehmens am Brucknerhaus bevorzugt werden könnten, zum anderen, weil Asconas Holt so Zugriff auf die Vertragsdaten anderen Künstler bekommt.
Bereits vor einiger Zeit stand das Brucknerhaus in den Schlagzeilen, weil Kerschbaums Vorgänger, Hans Joachim Frey unter anderem den russischen Putin-Freund und Cellisten Sergej Roldugin engagiert hatte.