Die Übertragung des Opus Klassik im ZDF setzte auf flache Witze, altväterliches Erklären und anbiedernde Popularisierung – trotzdem erreichte sie nur einen Marktanteil von 7,6 Prozent.
Wir haben ausgeschaltet, nachdem Kevin John Edusei mit Korngold gekämpft, Fabian Köster die Witz-Latte mit einem Geigen-Cello-Vergleich auf unterstes Niveau gehängt und Moderatorin Désirée Nosbusch uns in einer langatmigen Endlosarie gebeten hat, dranzubleiben, weil gleich alles ganz toll und ganz spannend und ganz schön werden wird. Am Ende konnte die Übertragung des Opus Klassik beim ZDF seine Zuschauerschaft trotz Anbiederung beim breiten Publikum nicht erheblich steigern.
Nur 1,04 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die Preisverleihung am Sonntag Abend. Der Marktanteil lag zu diesem Zeitpunkt bei nur 7,6 Prozent. Caren Miosga hielt mit dem Solo-Auftritt von CDU-Chef Friedrich Merz ab 21:45 Uhr noch 2,90 Millionen Personen im Ersten und erzielte 13,3 Prozent Marktanteil.
Der Opus Klassik konnte seine Reichweite 2024 damit nur gering erhöhen: 2022 schalteten 1,02 Millionen Menschen ein (7,0 Prozent), 2021 erreichte das ZDF 6,5 Prozent (mit 1,03 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern). Bleibt die entscheidende Frage: Wenn die Quote mit klassischer Musik im Fernsehen eh gering ist, warum beraubt man sie dann trotzdem ihrer größten Faszination, ihrer Tiefe und Wahrhaftigkeit? Vielleicht würde mehr Vertrauen in die Musik und weniger PR der Plattenfirmen den wenigen Sendungen im deutschen Hauptprogramm auch quotentechnisch gut tun. Der öffentlich-rechtliche Kulturauftrag wäre so auf jeden Fall glaubhafter erfüllt.