Dirigent Cornelius Meister verlässt Stuttgart, wohl auch im Dissens mit Intendant Viktor Schoner.
Der Dirigent Cornelius Meister ist seit 2018 GMD an der Stuttgarter Oper, aber nun ist Schluss. Sein Vertrag, der bis 2026 läuft, soll nicht verlängert werden. Die Stuttgarter Zeitung schreibt in seiner Printausgabe, dass es Meinungsverschiedenheiten zwischen Meister, dem Intendanten des Hauses, Viktor Schoner und dem geschäftsführenden Intendanten Marc-Oliver Hendriks gibt.
In einem internen Schreiben, das der Stuttgarter Zeitung vorliegt, heißt es: »Einer der Gründe ist, dass Intendanten und GMD eine grundsätzlich verschiedene Haltung einnehmen im Hinblick auf die Dringlichkeit eines Haustarifvertrages für das Staatsorchester.«
Meister will, dass seinem Staatsorchester mehr finanzielle Freiheiten gegeben werden und drängt auf eine rasche Änderung des Hausvertrags. Schoner indes kämpft bereits mit den hohen Sanierungskosten des Hauses. Auch die Landesregierung pocht auf weitere Einsparungen am Theater. Hendriks erklärt indes, dass auch er mittelfristig Handlungsbedarf sehe, um das Orchester konkurrenzfähig zu halten, erinnert aber daran, dass auch das Ballett und die Oper insgesamt berücksichtigt werden müssten.
Aber vielleicht hat sich die Beziehung von Haus und Chefdirigent auch einfach abgekühlt. Während Meister in der Corona-Pandemie viel für die Oper getan hat, orientierte er sich immer mehr auch zu anderen Orchestern und strebte eine internationale Karriere an.
Einen Dämpfer erhielt seine Karriere mit dem Ring-Dirigat bei den Bayreuther Festspielen, wo einige Musikerinnen und Musiker nicht unbedingt zufrieden mit seiner eher selbstgefälligen musikalischen Arbeit waren. Im Folgejahr dirigierte Meister dann nicht mehr bei den Festspielen.
P..S.: Der Pressesprecher der Stuttgarter Oper macht darauf aufmerksam, dass Cornelius Meister nach seinem Bayreuth-Debüt-Jahr angeblich »wegen terminlicher Verpflichtungen an unserem Hause« seine erneute Teilnahme bei den Wagner-Festspielen absagen musste.