Keiner will Scala-Chef werden

März 14, 2024
1 min read
Die Mailänder Scala (Foro: Teatro alla Scala, Paola Primavera)

Italiens Rechtsregierung wollte Scala-Intendant Dominique Meyer durch den Direktor von La Fenice in Venedig, Fortunato Ortombina, ersetzen – daraus wird nun wohl nichts. 

Italiens Rechtsregierung unter Giorgia Meloni hatte sich das so einfach vorgestellt: Man hatte die Altersgrenze für führende Personen in der italienischen Kultur auf 70 Jahre festgelegt, um im Anschluss Kündigungen aussprechen zu können. So sollten besonders ausländische Intendantinnen und Intendanten gegen Italiener abgelöst werden. Aber der Plan geht nicht wirklich auf. 

Unter anderem muss Scala-Intendant Dominique Meyer seinen Posten 2026 räumen, als Ersatz sollte der Direktor von La Fenice in Venedig, Fortunato Ortombina, eingesetzt werden. Doch der will gar nicht Scala-Chef werden, wie er einer italienischen Zeitung nun erklärte: »Ich habe nie darum gebeten, nach Mailand zu gehen. Ich bin in Venedig sehr glücklich, ich habe nie etwas getan, um die Aufmerksamkeit der Scala auf mich zu lenken. Ich werde weiterhin mit größter Entschlossenheit und Freude die Ziele verfolgen, die ich mir für das Fenice-Theater vorgenommen habe«, so Ortombina gegnenüber der Zeitung »Corriere del Veneto«.

In einem Podcast hatte sich bereits der italienische Dirigent Fabio Luisi skeptisch über die Kulturpolitik der Meloni-Regierung geäußert und befürchtet, dass leitende Posten nun mit rechtspopulisitischen Künstlerinnen und Künstlern besetzt werden.  

BackstageClassical

BackstageClassical bringt Ihnen Debatten und Nachrichten aus der klassischen Musik. Die Seite ist kostenfrei. Bestellen Sie unseren Newsletter oder unterstützen Sie unseren unabhängigen Musikjournalismus durch Ihre Spende.

Fördern

Artikel auf BackstageClassical sind kostenlos. Wir freuen uns, wenn Sie unabhängigen Klassik-Journalismus fördern.

Mehr aktuelle Artikel

Trist, lahm und Isolde

Premiere bei den Bayreuther Festspielen: Bei Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson begeht Tristan Suizid auf einem Kultur-Schrottplatz. Semyon Bychkow tut sich schwer mit der Festspiel-Akustik.  

»Ich muss der Welt abhanden kommen«

Bayreuths Brünnhilde Catherine Foster über den Mythos der Bayreuther Festspiele, die exzessive Vorbereitung für ihre Stimme auf ihre Rollen und den Sinn des Regietheaters. 

Buhs für SWR Orchester-Leiterin Haane

Der SWR steht in der Kritik: Das Abo-Publikum, Orchester-Fans, ein Großteil der Presse und offensichtlich auch einige Partner kritisieren das Festhalten an François-Xavier Roth.

Lieber Markus Hinterhäuser,

Die Salzburger Festspiele beginnen, und Axel Brüggemann hat eine etwas längere Postkarte an den Intendanten Markus Hinterhäuser geschrieben – aus Gründen.

Don't Miss