Der Intendant der Philharmonie Luxemburg über den Abo-Schwund nach Corona und die Chance, Konzerte neu zu denken.
Stephan Gehmacher leitet die Philharmonie in Luxemburg und das Philharmonische Orchester von Luxemburg seit 2013. Zuvor war er Manager des BRSO in München und Leiter der Künstlerischen Planung bei den Berliner Philharmonikern.
Im Podcast »Guten Morgen, Stephan Gehmacher!« spricht er über den Rücklauf von Abo-Kunden nach Corona, über internationale Orchestertourneen und über die Rolle der Rundfunkorchester. Außerdem stellt er vor, was sein Haus so besonders macht. (Hier für alle Formate, unten für Spotify)
Die einzelnen Themen des Podcasts
Über die Situation nach Corona
»Wir haben über 20 Prozent der Abonnements verloren, aber wir sehen auch, dass wir das Publikum auf andere Art zurückholen können. Für uns bedeutet das, dass wir jeden Abend einen guten Grund haben müssen, warum wir ein Konzert geben, für wen und wie wir es bewerben.«
Über internationale Orchester-Tourneen
»Ich habe nichts gegen den Orchester-Wanderzirkus. Tourneen haben ja den Vorteil, dass Menschen überall große Künstlerinnen und Künstler hören können. Wenn Sie jede Woche Christian Thielemann hören könnten, würden Sie sich – trotz seiner überragenden Qualität – vielleicht auch irgendwann Mal jemanden anderen wünschen. Außerdem sind Tourneen ja auch wichtig für die Orchester selber: Eine Tournee hat sehr positive Auswirkungen auf die Musikerinnen und Musiker. Mit dem Philharmonischen Orchester von Luxemburg machen wir keine großen und langen Tourneen, sondern suchen uns eher Partneschaften: Orte an denen wir mehrere Programme spielen können. Da sind wir – auch auf Grund unseres Chefdirigenten – oft in Madrid zu Hause. Tatsächlich war das Orchester noch nie in Japan und nur ein Mal in Korea. Nach Korea werden wir nun fahren – und dort auch wieder mehrere Konzerte geben.«
Über Radio-Orchester
»Ich erinnere mich aus meiner Zeit beim BR daran, dass wir erst einmal lernen mussten, auch ohne ‚großes Besteck‘ aufzunehmen. In Zeiten von YouTube verändert sich der Markt, und es ist die Frage, wie man flexibel darauf reagieren kann.«