Staatsopern-Direktor Bogdan Roščić kritisiert Aussagen zu Israel und Russland von Johannes Pietsch.
English summary: Staatsoper director Roščić distanced himself from Austrian pop star JJ’s controversial ESC comments, saying JJ’s views on Israel & Russia are not connected to opera. Austrian officials, including president & minister, criticized JJ’s remarks as naive and offensive.
Wien (BC) – In der Debatte um die Aussagen des österreichischen Eurovision-Gewinners JJ, bürgerlich Johannes Pietsch, zu Israel und Russland hat sich nun auch Staatsopern-Direktor Bogdan Roščić öffentlich positioniert. Roščić reagierte auf einen offenen Brief, in dem ein Sponsor der Staatsoper die Interviews des Sängers mit spanischen Medien als »politisch-historische Naivität« mit möglicherweise antisemitischen Tendenzen kritisierte.
Der Direktor betonte, Pietsch sei lediglich Mitglied der Opernschule der Staatsoper gewesen und zuletzt im März dort aufgetreten. »Er widmet sich derzeit ganz einer Pop-Karriere. Die dabei gemachten Äußerungen haben auch deswegen keine Verbindung zur Staatsoper«, hieß es in der Stellungnahme. Pietsch hatte im Interview den Ausschluss Israels beim kommenden Eurovision Song Contest in Österreich gefordert und Russland sowie Israel als »Aggressoren« und Kriegstreiber bezeichnet.
Roščić distanzierte sich von dieser Rhetorik und betonte, die kritisierte »politisch-historische Naivität« sei in der Generation des 24-jährigen Sängers »alles andere als selten«. Statt mit Ausschluss solle man dieser mit »historischem Wissen und menschlichem Mitgefühl« begegnen. Bereits am Freitag hatten sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) geäußert. Van der Bellen mahnte, zwischen dem Staat Israel und der aktuellen Regierung zu unterscheiden. Hattmannsdorfer nannte die Aussagen von JJ »zutiefst befremdlich«.