Versteht noch jemand die neue Radiowelt? BackstageClassical hat versucht, das aktuelle Chaos zu ordnen: Welche Sender werden wann zusammengelegt, und wo verschwindet Klassik aus dem Programm?
Klassik-Flaute beim RBB
Für größtes Aufsehen sorgte jüngst die Reform beim RBB. Der Kultursender rbbKultur wurde in radio3 umbenannt und sendet am Morgen zwischen 6:00 Uhr und 10:00 Uhr keine Klassik mehr. Der neue Morgen-Moderator ist Jörg Thadeusz – und wenn der über Oper spricht (hier über Elektra), muss man besonders hart gesotten sein. Es gibt da sehr viel Fremdschäm-Momente, und man fühlt den inneren Schmerz des Kritikers Kai Luers-Kaiser, etwa in diesem »Gespräch«. Hier der Link für Mutige!
Andere Klassik-Fusionen
Andere Klassik-Programme werden ebenfalls am Abend fusioniert: Klassik wird am Montag, Mittwoch und Samstag als Gemeinschaftsprogramm präsentiert, daran nehmen teil: HR, SR, SWR, NDR, MDR und RBB. Am Dienstag und Donnerstag kooperieren zuweilen auch BR und WDR. Freitags und Sonntags gibt es regionale Aufnahmen.
Musikmagazine werden zusammengelegt
Musikjournalistische Sendungen werden am Abend gemeinsam von Bayern 2, Bremen 2 und Radio 1 gesendet. Die Hörspielredaktionen bleiben derweil autonom, bekommen aber eine gemeinsame Leitungsredaktion.
Neue Kulturkoordination im Bund
Kultur im Deutschlandradio und im Deutschlandradio Kultur werden neuerdings unter einer Redaktion koordiniert (zuständig ist Christiane Florin). Unter die Redaktion Kultur aktuell fallen das digitale Angebot, die Sender von Deutschlandradio und Deutschlandradio Kultur in Köln und Berlin.
Fusionen der Info-Schiene
Auch auf der Info-Schiene werden die Gemeinschaftsprogramme der ARD zusammengelegt. In der Abendwelle fusionieren die Info-Sender ab 20:00 Uhr – das bedeutet rund 10 Stunden Einheitsprogramm. Dabei übernimmt der NDR die Info-Nacht am Dienstgag, Mittwoch und Sonntag, der BR bestreitet den Samstag, der NDR, BR, RBB und MDR teilen sich Montag und Donnerstags den Dialog-Abend, am Freitag ist der RBB mit Sport dran.