Die Geigerin Anne Sophie Mutter erklärt in einem Interview, dass gerade jetzt Musik wichtig für die Menschen in den USA sei.
English summary: Violinist Anne-Sophie Mutter stresses the importance of music in the U.S. today, calling it a unifying force amid political tensions and praising ongoing cultural exchange despite growing polarization.
München (BC) – Die Geigerin Anne-Sophie Mutter hat im Gespräch mit BR-KLASSIK ihre Erfahrungen mit den USA erläutert und betont, wie wichtig ihr der kulturelle Austausch mit dem Land weiterhin ist – ungeachtet politischer Spannungen. Mutter, die aktuell mit Musik von John Williams durch Bayern tourt, beschreibt die USA als ein Land, in dem Musik und kultureller Dialog gerade in schwierigen Zeiten eine besondere Bedeutung gewinnen.
Trotz der politischen Entwicklungen unter der früheren Trump-Regierung und angesichts aktueller Debatten um Einreisebestimmungen und gesellschaftliche Polarisierung reist Mutter weiterhin regelmäßig in die USA. Sie berichtet von einer »fast verzweifelt leidenschaftlichen« Aufnahme klassischer Musik durch das amerikanische Publikum und hebt hervor, dass gerade Universitäten den Austausch mit Europa und Deutschland ausdrücklich begrüßen. »Musik schafft einen Raum, in dem wir uns treffen und ungeachtet unserer politischen Meinungen eins werden können«, erklärt Mutter und übernimmt damit die Argumentation von Dirigenten wie Franz Welser-Möst.
Die Geigerin nimmt auch Stellung zu aktuellen Debatten um künstlerische Freiheit und Kulturförderung. Sie verweist darauf, dass die Förderung der Kultur in den USA vor allem in privater Hand liege und dadurch künstlerische Freiheit ermöglicht werde – im Gegensatz zu Europa, wo oft die staatliche Förderung im Vordergrund stehe. Zugleich lobt sie die frühere und stärkere Diversity- und Inklusionsbewegung in den USA, die zu einer größeren Chancengleichheit und einem breiteren Repertoire geführt habe.
Mutter äußert Verständnis für Kollegen, die nicht mehr in die USA reisen, betont aber, dass sie selbst den Weg der Offenheit wählt. »Wir dürfen nicht vergessen, dass 48 Prozent der Amerikaner sich eine andere politische Entscheidung gewünscht haben. Es ist gerade jetzt wichtig, den Dialog offen zu halten«, so die Geigerin.
Text wurde mit Hilfe von KI generiert