Die Salzburger Festspiele stehen vor dem Umbau: Intendant Markus Hinterhäuser erklärt, warum er sich nun erst einmal selber um die Schauspielsparte kümmert.
English summary: The Salzburg Festival faces major changes: The Great Festival Hall will close for renovation (2028/29). Director Markus Hinterhäuser takes over drama programming from 2026. Flexible planning, co-productions, and guest performances will shape the future, while opera remains central.
SALZBURG – Die Salzburger Festspiele stehen vor einschneidenden Veränderungen: Die Generalsanierung des Festspielbezirks und die zweijährige Schließung des Großen Festspielhauses (2028/29) zwingen zu neuen Strategien. Besonders das Schauspiel ist betroffen. Intendant Markus Hinterhäuser erklärte den Salzburger Nachrichten, dass er 2026 erstmals selber die Verantwortung für das Schauspielprogramm übernimmt, da die Position der Schauspielchefin nach der Entlassung von Marina Davydova nicht neu besetzt wurde.
»Wir mussten uns von der bisherigen Schauspielchefin trennen«, sagte der Intendant der Zeitung, »um diese Situation perspektivisch nicht nur zu analysieren, sondern auch zu bewältigen, sollte man uns eine gewisse Zeit zugestehen.« Hinterhäuser möchte nicht sagen, wer zu seinem Berater-Team gehört: »Das sind kompetente Leute – Regisseurinnen und Regisseure, Dramaturginnen und Dramaturgen. Ich kenne dieses Feld sehr gut. Ich rede mit vielen, und in Gesprächen ergeben sich Ideen, Inspirationen, Konstellationen«, sagte er, »auch in den vielen Wochen der neuen Jedermann-Konzeption hat mir mein Mitarbeiter Moritz Hauthaler sehr geholfen.«
Hinterhäuser betont die Notwendigkeit flexibler Planungen bis mindestens 2032. »Die Unwägbarkeiten sind riesig«, erklärte er. Das Schauspiel bleibe essenziell, müsse sich aber neuen Gegebenheiten anpassen. Statt großer Eigenproduktionen setzt man zunehmend auf Koproduktionen und mögliche Gastspiele, um Kosten zu senken. Das Salzburger Landestheater, die Pernerinsel und der Domplatz bleiben zentrale Spielstätten, weitere Optionen hängen von Budgetentscheidungen ab.
Die Oper bleibe das künstlerische und finanzielle Zentrum der Festspiele. Dennoch sei eine langfristige Lösung für das Schauspiel nötig, möglicherweise in Form einer kuratorischen Leitung anstelle einer festen Intendanz. Die aktuelle Jedermann-Inszenierung von 2024 bleibt mindestens bis 2026 bestehen.