Der Regierende Bürgermeister beschwichtigt Kulturschaffende, aber die Situation bleibt dramatisch.
English summary: Berlin’s cultural sector must save €131 million over two years, with €70 million from reserves. Despite cuts, Mayor Wegner opposes closures and plans further talks.
Nach den Schock-Meldungen der letzten Tage wird die Sparsituation in Berlin ein wenig klarer. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner hat sich mit Kulturschaffenden getroffen, und nun sieht es wohl so aus: Der Kulturbereich muss in den kommenden zwei Jahren 131 Millionen Euro einsparen, von denen rund 70 Millionen letztmalig durch Rücklagen ausgeglichen werden können. Ab 2026 wird der Etat erneut um 30 Millionen Euro pro Jahr gekürzt.
Trotz der schwierigen Situation hat sich Wegner nach seinem Treffen mit den Kulturschaffenden gegen Schließungen ausgesprochen. Wegner betonte, dass die Zahlen noch vorläufig seien und erst im Mai durch die Steuereinnahmen konkretisiert würden. Er wolle zusammen mit der Kultur eine langfristige Strategie entwickeln und die Qualität der Bühnen erhalten. Weitere Gespräche sind geplant. Erstaunlich ist, dass Joe Chialo nach seiner Videokonferenz mit den Kulturschaffenden nicht mehr als Ansprechpartner zu fungieren scheint. Die aktuellen Gespräche werden von seiner Staatssekretrin Sarah Wedl-Wilson koordiniert.
Unklar auch, wie die Einsparungen konkret umgesetzt werden können, da bereits für dieses Jahr rechtliche Herausforderungen bestehen. Schließungen könnten langfristig Entlastungen bringen, würden jedoch erhebliche Einnahmeverluste und Imageeinbußen zur Folge haben.
Die kulturpolitischen Sprecher der Grünen und SPD fordern eine genauere Prüfung von Ineffizienzen, um die Kulturinfrastruktur Berlins zu erhalten, auch wenn dies den Ausbau verlangsamen würde. Der Senat steht vor der Herausforderung, eine nachhaltige Lösung zu finden, die die kulturelle Vielfalt der Stadt sichert.