Kein Tannhäuser, kein Thielmann-Lohengrin, keine Meistersinger zum Jubiläum 2026: Die Bayreuther Festspiele müssen sparen.
English summary: The Bayreuth Festival faces financial challenges due to rising costs and public sector wage increases. With limited external funding, the 2026 jubilee season plans are adjusted to ensure future programming stability.
Die Bayreuther Festspiele stehen angesichts steigender Kosten und begrenzter finanzieller Spielräume vor großen Herausforderungen. Insbesondere die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst, die auch für das Personal der Festspiele angewendet werden müssen, erhöhen die Belastung. Mit einem Personalkostenanteil, der einen Großteil des Budgets ausmacht, wird es für die Festspiele schwierig, die notwendigen zusätzlichen Mittel allein durch Eigenfinanzierung zu decken, obwohl sie einen Eigenfinanzierungsgrad von über 55 Prozent vorweisen können.
In einer Presseerklärung der Festspiele heißt es: »Die aktuellen Kostenentwicklungen stellen die Bayreuther Festspiele vor große Herausforderungen. Insbesondere die Tarifabschlüsse für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst (TV-L) sind von den Bayreuther Festspielen für das festangestellte und saisonal beschäftigte Personal entsprechend anzuwenden. Aufgrund des sehr hohen Personalkostenanteils am Gesamtetat wird es den Bayreuther Festspielen perspektivisch nicht gelingen, die hierfür benötigten zusätzlichen Finanzmittel aus eigener Kraft zu erwirtschaften.«
Auswirkungen auf die Jubiläumsspielzeit 2026
Damit fallen nicht nur Tristan und Isolde und Die Meistersinger von Nürnberg aus dem Jubiläumsprogramm, sondern auch der Lohengrin mit Dirigent Christian Thielemann sowie der gefeierte Tannhäuser in der Regie von Tobias Kratzer, der 2026 noch einmal auf den Grünen Hügel zurückkehren sollte.
Geplantes Programm für das Jubiläum
Trotz der Anpassungen bleibt das Jubiläumsprogramm ambitioniert:
- “Der fliegende Holländer” – Wagners erste für Bayreuth geeignete Oper
- “Der Ring des Nibelungen” – das Werk, mit dem das Festspielhaus 1876 eröffnet wurde
- “Parsifal” – das speziell für Bayreuth geschriebene Bühnenweihfestspiel
- Eine Neuproduktion von “Rienzi”, die erstmals im Festspielhaus gezeigt wird
- Eröffnung mit Beethovens 9. Sinfonie, die Wagner 1872 dirigierte.