Die geplanten Einsparungen der österreichischen Bundesregierung im Kulturbereich sorgen für Unruhe. Bis 2026 sollen 38,1 Millionen Euro eingespart werden.
English summary: The planned spending cuts by the Austrian government in the cultural sector are causing unrest, especially among institutions of classical music. By 2026, a total of 38.1 million euros is to be saved. While the operating budgets of major institutions remain stable, investments in construction projects are being postponed. Uncertainty about the impact on smaller ensembles and the independent scene is growing.
Die geplanten Einsparungen der österreichischen Bundesregierung im Kulturbereich sorgen für Unruhe, auch bei Institutionen der klassischen Musik. Das Kulturministerium muss laut Budgetvorgaben bis 2026 insgesamt 38,1 Millionen Euro einsparen. Während die laufenden Budgets der Bundestheater und Bundesmuseen stabil bleiben, werden Investitionen in Bauprojekte wie neue Eingangsbereiche am Kunsthistorischen Museum, Naturhistorischen Museum und Belvedere verschoben. Auch eine Verschiebung der Umbauten bei den Salzburger Festspielen schloss Kulturminister und Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) nicht aus.
Trotz der Kürzungen betonen die Bundespolitik und Stadt Wien die Bedeutung der Klassik-Branche. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler verwies auf die wirtschaftliche Bedeutung der Musik, die österreichweit 7,5 Milliarden Euro Wertschöpfung und zahlreiche Arbeitsplätze generiert. Sie brachte die Debatte um einen Tourismus-Euro auf: »Wir haben einen Tourismusboom der Sonderklasse«, konstatierte Kaup-Hasler, Kultur sei der Hauptreisegrund, der Menschen aus aller Welt nach Wien ziehe. Daher könne sie den Überlegungen, die Kultur von den gestiegenen Nächtigungszahlen in Form einer gewidmeten Abgabe auch direkt profitieren zu lassen, viel abgewinnen: »Ich finde, die Einführung eines Kultur-Euro ist absolut überlegenswert.«
Die Förderlandschaft für Konzertveranstalter und Musiktheater soll vorerst erhalten bleiben, allerdings ist die Unsicherheit groß, wie sich die geplanten Einsparungen konkret auswirken werden. Die IG Autorinnen Autoren und der Kulturrat Österreich warnen vor einer »Zweiklassengesellschaft« im Kulturbereich und fordern Transparenz über die künftige Mittelvergabe. Während die großen Institutionen mit stabilen Basisabgeltungen rechnen können, drohen vor allem der freien Szene und kleineren Ensembles spürbare Kürzungen.