Der UNISONO-Vorsitzende Gerald Mertens zieht eine positive Bilanz und nimmt die Politik in die Verantwortung.
Die deutsche Orchesterlandschaft hat mit 14.988 Veranstaltungen 2023/24 wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Das Meldet die FAZ mit Berufung auf Gerald Mertens, den Geschäftsführer der Orchestergewerkschaft Unisono. Während die Zahl der Symphoniekonzerte stiege, gingen Kammerkonzerte, Bildungsprogramme und Auslandsgastspiele leicht zurück.
Besonders die Zusammenarbeit mit Schulen müsse nach pandemiebedingten Unterbrechungen neu aufgebaut werden. In Ostasien erholt sich der Markt nur langsam, besonders in China, wo die Qualität heimischer Orchester gestiegen ist. Trotz fehlender Publikumsstatistik deuten Stichproben auf eine stabile Nachfrage hin.
Große Konzerthäuser wie die Elbphilharmonie und die Berliner Staatsoper melden hohe Auslastungen. Finanzielle Probleme nehmen jedoch zu, da Kommunen und Länder nicht ausreichend für Inflationsausgleiche vorsorgen. Besonders Niedersachsen leidet unter Unterfinanzierung. Zudem gibt es einen Investitionsstau bei Konzerthäusern, und privates Sponsoring kann die Lücken nicht schließen. Gerald Mertens, langjähriger Geschäftsführer der Orchestergewerkschaft Unisono, tritt am 31. Mai in den Ruhestand.