Ainārs Rubiķis wird von der Komischen Oper Berlin nach Tirol gehen – außerdem soll er GMD in Kassel werden, wo man von der Doppelrolle wohl nicht so begeistert ist.
Na, da werden einige in Kassel aber großer Ohren machen: Ihr designierter GMD, Ainārs Rubiķis, wird nebenbei auch noch GMD beim Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI). Hier wird der 46-Jährige zur Saison 2025/26 den Taktstock übernehmen. Rubiķis war bereits mehrfach als Gastdirigent in Innsbruck tätig und ist somit mit dem Orchester »bestens vertraut«, heißt es.
Aus seinem Job als GMD der Komischen Oper hat Rubikis in der Vergangenheit nur wenig gemacht, und schon sein Wechsel nach Kassel sorgte für Erstaunen. Dort soll Rubikis Francesco Angelico ablösen, der mit Intendant Florian Lutz aneinander geraten war. Angelico wirft dem Intendanten vor, sich nicht ausreichend um die musikalischen Aspekte der Oper gekümmert zu haben. Auch das Kassler Orchester kritisierte Lutz‘ Vorgehen in bei der Dirigentensuche. Der Hessische Minister für Kultur, Timon Gremmels, hatte das Vorgehen gegenüber BackstageClassical indes verteidigt.
Das Groteske an der Personalie ist, dass Kassel traditionell eher der nächste Karriere-Schritt aus Innsbruck hinaus war. So war Francesco Angelico zuvor von Innsbruck nach Kassel gegangen.
Und in Innsbruck wird Rubikis traditionell nur für die symphonische Seite verantwortlich sein. Der andere GMD des Hauses, Gerrit Prießnitz, wird das Orchester im Musiktheater führen und auch Symphoniekonzerte dirigieren.