Macht Hamburgs Opern-Mäzen Klaus-Michael Kühne einen Rückzieher? Die Pläne für ein neues Opernhaus sind erst einmal auf Eis gelegt.
Der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne wollte der Stadt 330 Millionen Euro für ein neues Opernhaus in der Hafencity schenken. Doch aus der geplanten Vereinbarung wurde nun erst einmal nichts, berichtet der NDR – der für die Unterschrift vorgesehene Notartermin wurde kurzfristig abgesagt. Dies hat die Debatte um den geplanten Neubau wieder angeheizt.
Kritiker, darunter die Linke-Fraktion in der Bürgerschaft, werfen Kühne vor, die Stadt langfristig in seiner Einflussnahme zu gefährden. Heike Sudmann bezeichnete das Angebot als »vergiftetes Geschenk«. Der Denkmalverein äußert Bedenken, dass der Neubau auf Kosten der alten Staatsoper in eine ungewisse Zukunft führen könnte. Auch der Kolonialismus-Forscher Jürgen Zimmerer kritisiert den Standort am Baakenhöft als problematisch, da dieser Ort eine bedeutende historische Erinnerung an koloniale Verbrechen darstellt.
Der Hamburger Steuerzahlerbund warnt vor den finanziellen Risiken des Projekts. Vorsitzender Sascha Mummenhoff betont, dass Großprojekte in Hamburg oft mit unerwarteten Kostensteigerungen und Verzögerungen verbunden sind.
Laut der Kühne-Stiftung gab es bei der finalen Vertragsfassung noch offene Fragen, die weiterer Klärung bedürfen. Trotz der Verzögerung bekennt sich die Stiftung weiterhin zu dem Projekt. Die Kulturbehörde hält an den Gesprächen fest und möchte sicherstellen, dass alle Interessen in einer soliden vertraglichen Grundlage berücksichtigt werden. Gespräche sollen nach der Bürgerschaftswahl am 2. März fortgesetzt werden.