30 Prozent weniger für die Bregenzer Festspiele. Das stellt Intendantin Lilli Paasikivi vor enorme Aufgaben.
Bregenz (BC) – Österreichs Sparmaßnahmen treffen nun auch immer öfter die Kultur. Nachdem bekannt wurde, dass der Umbau der Salzburger Festspiele eventuell verschoben wird, teilten der Präsident der Bregenzer Festspiele, Hans-Peter Metzler und Bregenz’ Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) nach einer Kuratoriumssitzung nun mit, dass die Subventionen für die Bregenzer Festspiele in den Jahren 2025 und 2026 um 30 Prozent gekürzt werden. Für die Festspiele bedeutet das ein Minus von rund 2,1 Millionen Euro pro Jahr. Das Programm für 2025 bleibt laut Angaben der Veranstalter dennoch unverändert, da Rücklagen einen Teil der Kürzungen abfedern.
Die Subventionsgeber Bund, Land und Stadt – bislang mit insgesamt 6,9 Millionen Euro jährlich – reduzieren ihre Beiträge jeweils um knapp ein Drittel. Ursprünglich war sogar eine Kürzung um 50 Prozent im Gespräch gewesen. Kein guter Start für die neue Intendantin Lilli Paasikivi, die eh noch ihren eigenen Stil zu suchen scheint. Mittelfristig muss sie nach Einsparpotenzial suchen: Keine spannenden Opern im Festspielhaus? Ein anderes Orchester als die Wiener Symphoniker? Egal, wo sie spart: In Gefahr ist die Mischung der Festspiele aus populärer Klassik und hochklassiger Qualität. Eine geplante Kooperation mit dem Wiener Burgtheater sowie Investitionen in die Überkopfbeschallung müssen verschoben werden. Die Entscheidung sei angesichts der angespannten Budgetsituation notwendig, hieß es. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Festspiele wurde von allen Seiten gelobt.