Das Verfahren zur Suche eines neuen Intendanten für die Leipziger Oper ist gescheitert und muss neu gestartet werden, Andris Nelsons scheint indes verlängert zu werden.
English summary: The search for a new director of Leipzig Opera has failed and must restart. Tobias Wolff is leaving in 2027, but no suitable successor has been found yet, and the process lacked transparency. Meanwhile, Andris Nelsons is expected to extend his contract at the Gewandhaus despite earlier political concerns. A temporary opera management is in place for now.
Was ist denn da los in Leipzig? Nachdem Opernintendant Tobias Wolff überraschend nicht verlängert wurde (angeblich aus inhaltlichen Differenzen, er geht 2027 nun nach Braunschweig), tut sich die Stadt schwer damit, eine Nachfolge zu finden. Das Kulturamt hat mitgeteilt, dass das Besetzungsverfahren gescheitert ist und noch einmal vollkommen neu aufgesetzt werden muss. Das wurde bei einer Sitzung der Auswahlkommission beschlossen, da bislang keine geeignete Persönlichkeit für die Leitung ab August 2027 gefunden werden konnte.
Das bisherige Verfahren war erstaunlich intransparent: Es wurde nicht kommuniziert, wie viele Bewerberinnen und Bewerber es überhaupt gab, welche Kriterien gewünscht waren, und wie konkret über die Wolff-Nachfolge entschieden werden sollte. Dass neue Auswahlverfahren soll nun mit »externer fachlicher Unterstützung« geführt werden.
Nelsons bleibt wohl am Gewandhaus
Für die aktuelle Planung soll es derweil eine Übergangslösung geben. Die Planungen für die kommenden Spielzeiten wird Verwaltungsdirektorin Lydia Schubert leiten, in enger Absprache mit dem Führungsteam des Hauses und der Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke. Es wird bereits ein Programm erarbeitet, mit dem Wolffs Nachfolger dann »leben muss«.
Auch beim Gewandhaus müsste eigentlich schnell Vollzug in Personaldingen gemeldet werden. Der Vertrag von Chefdirigent Andris Nelsos läuft bereits 2027 aus. Es wird gemunkelt, dass es innerhalb der Politik Bedenken gegen eine Vertragsverlängerung gegeben habe – besonders wohl aus Kostengründen. Doch sowohl das Orchester als auch die politisch Verantwortlichen sollen sich inzwischen aber auf einen weiteren Weg mit Nelsons verständigt haben, der gleichzeitig auch das Boston Symphony Orchestra leitet. All das ist allerdings noch unbestätigt. Der Vertrag von Gewandhaus-Orchester Direktor Andreas Schulz läuft bis 2028, er wird dann in den Ruhestand gehen – auch hier gibt es also Besetzungsbedarf.