Kultur-Aufstand vor dem Berliner Abgeordnetenhaus: 105.000 Unterschriften gegen Sparhammer.
English summary: In Berlin, cultural workers protested outside the parliament, presenting a list of 105,000 signatures opposing planned budget cuts to the arts. Critics argue the cuts threaten Berlin’s cultural diversity, including inclusion-focused initiatives like RambaZamba Theater. Despite protests, officials insist on austerity measures.
Schöne Bescherung vor dem Berliner Abgeordnetenhaus: Während drinnen der Weihnachtsbaum schon funkelt, kocht draußen die Stimmung hoch. Mitten auf dem roten Teppich, direkt vor der Treppe des Parlaments, überreichen Kulturschaffende Senator Joe Chialo eine prall gefüllte Liste: 105.000 Berliner Stimmen gegen die geplanten Kulturkürzungen des Senats. Das Ziel? Ein lauter Protest gegen die Streichorgie, die nicht nur kleine Bühnen, sondern die gesamte Berliner Kulturszene bedroht. Davon berichtet heute der Tagesspiegel.
Aufgerufen wurde zur Kundgebung, weil am Dienstag über den Nachtrag zur sogenannten »Konsolidierungsliste« abgestimmt wird. Doch bereits am Montag herrscht Alarmstimmung: Große Bühnen, kleine Projekte – von allen Seiten wird gepfiffen, geredet und gewarnt. Mit dabei ist auch das RambaZamba-Theater, bekannt für sein Engagement in Sachen Inklusion und Diversität. Besonders bitter: Selbst der Diversitätsfonds über 500.000 Euro steht auf der Kippe.
»Inklusion ist ein Menschenrecht, kein Luxus«, mahnt Gerlinde Bendzuck vom Institut für Kultur-Markt-Forschung laut Tagesspiegel. Die Kürzungen seien ein direkter Angriff auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sagen Kritiker – ein deutlicher Seitenhieb auf Chialo, den Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Doch die Hoffnung schwindet: Finanzsenator Stefan Evers erklärte klipp und klar, dass der Sparkurs nicht nachjustiert wird. Am Ende bleibt die Frage: Hat Chialo genug gekämpft – oder war der Widerstand schlicht chancenlos? Die Kulturszene fühlt sich alleingelassen. Klar ist: Mit diesen Kürzungen wird Berlin ärmer. Nicht nur finanziell.