Weitere Kritik an Hamburgs Ballett-Chef Volpi

Mai 17, 2025
1 min read
Hamburgs Ballett-Chef Demis Volpi (Foto: Strauch)

Hamburgs Ballett-Direktor bekommt nun auch Gegenwind aus Düsseldorf.

Hamburg (BC) – Die Kritik am neuen Direktor des Hamburg Ballett, Demis Volpi, weitet sich aus. Siebzehn derzeitige und ehemalige Mitglieder des Ballett am Rhein Düsseldorf / Duisburg, wo Volpi zuvor vier Jahre lang tätig war, haben sich in einem Brief an Kultursenator Carsten Brosda gewandt, um ihre Hamburger Kollegen zu unterstützen.

Sie berichten, dass bereits während Volpis Zeit am Rhein (2020-2024) dieselben Probleme bestanden. Es sei ein Arbeitsumfeld entstanden, das von »inkonsequenter Kommunikation, mangelnder Transparenz und einer Atmosphäre der Angst und Unsicherheit geprägt war«. Auch ein »Mangel an respektvoller Führung« wird beklagt. Konstruktives Feedback sei oft mit negativen Konsequenzen beantwortet worden. Viele langjährige und gute Tänzer verließen das Ensemble in Düsseldorf wegen Respektlosigkeit, Ignoranz und Geringschätzung.

Dieser Brief aus Düsseldorf folgt auf ähnliche Schreiben aus Hamburg. Bereits Ende April hatten 36 von 63 Ensemblemitgliedern des Hamburg Ballett Volpi in einem Brief an Brosda vorgeworfen, er erzeuge durch »schlechte Kommunikation, fehlende Transparenz und eine oft abschätzige Haltung« ein »toxische Arbeitsklima«. Erste Solisten hatten zuvor ebenfalls protestiert. Fünf der elf Ersten Solisten verlassen die Kompanie zum Saisonende. Sie beklagen mangelhafte Führung, fehlenden künstlerischen Sachverstand und tiefes Misstrauen. Einer von ihnen, Alexandr Trusch, nannte Volpi einen „Blender“, dessen Qualität »unterirdisch« sei.

Die Düsseldorfer Tänzer sehen ihre Erfahrungen in den Hamburger Vorwürfen gespiegelt und sprechen von einem »besorgniserregendes Muster«. Sie bewundern den Mut der Hamburger Kollegen und drücken ihre Solidarität aus. Die Situation zeige strukturelle Probleme bei Tänzerverträgen, die möglicherweise zur Machtausübung ausgenutzt würden, was Tänzer in Angst versetze, für ihre Rechte einzutreten. Volpi hatte die Leitung des Hamburg Ballett als Nachfolger von John Neumeier im September 2024 übernommen. Die in beiden Städten beklagten Probleme umfassen auch häufige Abwesenheiten und ein an Desinteresse grenzendes künstlerisches Unvorbereitetsein bei Proben.

Text wurde mit Hilfe von KI geschrieben

BackstageClassical

BackstageClassical bringt Ihnen Debatten und Nachrichten aus der klassischen Musik. Die Seite ist kostenfrei. Bestellen Sie unseren Newsletter oder unterstützen Sie unseren unabhängigen Musikjournalismus durch Ihre Spende.

Fördern

Artikel auf BackstageClassical sind kostenlos. Wir freuen uns, wenn Sie unabhängigen Klassik-Journalismus fördern.

Mehr aktuelle Artikel

Das Abenteuer der digitalen Noten

Die ROC in Berlin arbeitet schon lange mit digitalen Noten. Joshua Neumann koordiniert die Digitalisierung und erklärt Vor- und Nachteile. Am 24. Juni lädt die ROC alle Interessierten zu einem Online-Workshop.

Der Intendant und die Deutungshoheit 

Vordirigieren ohne Honorar und kritische Verträge: Werden die GMD an unseren Theatern klein gehalten? Und wie mächtig sind unsere Intendanten? Eine Bestandsaufnahme am Beispiel Kassel.

Gatti wieder in Florenz

Nach Absage in Mailand: Der italienische Dirigent Daniele Gatti wird neuer Musikdirektor des Maggio Musicale Fiorentino.

»Mehr Musik in die Schule!«

Der Tölzer Knabenchor wird erstmals Bach-Kantaten in der original Stimmstärke aufführen. Geschäftsführerin Barbara Schmidt-Gaden fordert von Bayerns Politik mehr Bewusstsein für Musik in den Schulen.

Don't Miss