Laut der Westschweizer Zeitung Le Temps kämpft die internationale Menuhin Music Academy im schweizerischen Rolle mit einem massiven Defizit.
Die Academy in Rolle verzeichnet demnach einen Fehlbetrag von rund zwei Millionen Franken – bei einem Budget, das zwischen 1,8 und 2 Millionen Franken schwankt. Grund sei der Rückzug der einzigen Mäzenin, der Philanthropin Aline Foriel-Destezet. Der künstlerische Leiter, Renaud Capuçon, hat die Akademie verlassen – und auch Charles Méla, der Präsident des Stiftungsrats, habe sein Amt abgegeben. Die Webseite der Akademie ist nicht mehr erreichbar.
Die International Menuhin Music Academy (IMMA) wurde 1977 von Yehudi Menuhin und Alberto Lysy gegründet. Erster Studienleiter war Oleg Kaskiv. Seit 2015 residiert die IMMA im Institut Le Rosey in Rolle, 2019 übernahm Renaud Capuçon die künstlerische Leitung. Die Menuhin Academy verfolgt das Ziel ihres Gründers: drei Jahre lang eine Gruppe von sechzehn virtuosen Studenten aller Nationalitäten auszubilden und sie als Solisten und Kammermusiker zu Botschaftern einer Tradition musikalischer Exzellenz zu machen, die in der Lage sind, das humanistische Erbe der grossen klassischen Werke weiterzugeben und durch ihre Ausstrahlung in Harmonie und Solidarität zum Frieden in der Welt beizutragen.