Der befürchtete Baustopp bei der Sanierung der Komischen Oper in Berlin scheint vom Tisch. Dennoch sind die Sparmaßnahmen in Berlin üppig.
»Ich bin sicher, dass die Sanierung des Gebäudes in Berlin-Mitte fortgesetzt wird«, sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Abgeordnetenhaus. Er reagierte damit auf Spekulationen, die durch geplante Kürzungen im Kulturbereich aufgekommen waren.
Die Sanierung des traditionsreichen Opernhauses war bisher mit Gesamtkosten von rund 500 Millionen Euro angesetzt. Im Rahmen der Sparmaßnahmen der schwarz-roten Koalition waren für das kommende Jahr zehn Millionen Euro weniger eingeplant, was Berichte über einen möglichen Baustopp auslöste. Die Komische Oper warnte vor einer Kostenexplosion, sollte es zu Verzögerungen kommen. Der frühere Intendant Barrie Kosky hatte sogar vor einem möglichen Ende des Opernhauses gewarnt.
Die Berliner Kulturbranche muss im Haushalt 2025 Einsparungen in Höhe von insgesamt 130 Millionen Euro hinnehmen. Trotz Rücknahmen einzelner Kürzungen zeigt sich die Kulturszene »bestürzt«. Arbeitsplätze, kulturelle Vielfalt und Berlins Identität seien bedroht, heißt es in einer Stellungnahme.
Kultursenator Joe Chialo (CDU) betonte, dass Kinder- und Jugendtheater von Kürzungen verschont bleiben. Kritik kam jedoch von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), die den Sparkurs als »massive Unterschätzung der Kultur« bezeichnete.