Kaufmanns Erl kuschelt mit Currentzis

September 13, 2024
1 min read
Jonas Kaufmann in Erl (Foto Festspielhaus Erl)

Teodor Currentzis wird in Erl sein neues UTOPIA-Programm erarbeiten, dafür lädt das Festspielhaus »ausgewählte Gäste« zu einem »nicht öffentlichen Konzert«. Intendant Jonas Kaufmann verantwortet das Konzert auf Nachfrage explizit nicht.

Der umstrittene Dirigent Teodor Currentzis wird sein neues UTOPIA-Programm in Erl vorbereiten. Das verkünden die Festspiele in einer Mail an ausgewählte Kulturschaffende. Das Haus in Tirol sei »stolz darauf«, heißt es. Als Dankeschön für die Gastfreundschaft gibt Currentzis ein »nicht öffentliches Konzert« am 20. Oktober, zu dem Erl »einen ausgewählten Personenkreis« einlädt. Auf dem Programm: Die Uraufführung von Jay SchwartzPassacaglia und Gustav Mahlers 5. Symphonie.

Der neue Intendant der Festspiele in Erl, Jonas Kaufmann, tritt bei dieser Einladung überraschend nicht in Erscheinung – sie geht von Erl-Finanzier Hans Peter Haselsteiner und dem Künstlerischen Betriebsdirektor, Andreas Leisner, aus. Leisner war nach dem Abgang des umstrittenen Dirigenten Gustav Kuhn 2018 schon einmal interimistisch künstlerischer Leiter in Erl und hatte Kuhn damals in dieser Position vehement verteidigt.

Tatsächlich stellt Erl auf Nachfrage von BackstageClassical klar: »Herr Kaufmann wird zu diesem Konzert nicht anwesend sein und gehört auch nicht zu den Einladenden. Das Konzert ist nicht Teil des von ihm verantworteten Programms der Tiroler Festspiele Erl, so wie auch bereits in der Vergangenheit andere Veranstaltungen das Festspielhaus mietweise genutzt haben. Die Vermietung erfolgt gemäß der Verpflichtung der Haselsteiner Familien Privatstiftung, die Infrastruktur in Erl auch anderen Kulturveranstaltern zur Verfügung zu stellen.«

Das klingt mehr als merkwürdig. Was Jonas Kaufmann konkret über dieses Exklusiv-Konzert denkt, wissen wir also nicht. Auf die Frage, ob Jonas Kaufmann hinter der Einladung stehe, bekam BackstageClassical von Erl keine Antwort. Sicher ist, dass das Festspielhaus nun deutlich macht, dass Kaufmann mit der Currentzis-Einladung nichts zu tun hat. Der Tenor kuriert derweil eine Erkältung, die er sich in Verona zugezogen hat: Einen Auftritt in Bratislava musste er ebenso absagen wie seinen Auftritt in Hollywood beim Hollywood Bowl. Im Sommer will Kaufmann in Erl als Parsifal auf der Bühne stehen.

Transparenzhinweis: Der Artikel wurde um 13:52 Uhr um das Zitat von der Pressestelle in Erl erweitert.

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