DSO Orchesterdirektor zieht sich zurück

August 31, 2024
1 min read
Thomas Schmidt-Ott (Foto: DSO)

Thomas Schmidt-Ott verlässt das Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO) zum Ende der Saison 2024/2025.

Bereits in der Zeit von 1999 bis 2003 hatte Ott das DSO als Orchesterdirektor an der Seite des DSO-Ehrendirigenten Kent Nagano maßgeblich geprägt und in der Zusammenarbeit mit u. a. Tugan Sokhiev und Ingo Metzmacher, beides spätere Chefdirigenten des DSO, an der Zukunft des Orchesters mitgewirkt. Seit seiner Rückkehr im Jahr 2020 fokussierte sich Schmidt-Ott zusammen mit Chefdirigent Robin Ticciati auf einen Relaunch des DSO-Konzertbetriebs. Es gelang ihm mit seinem Team, die Publikums-Auslastung wie nie zuvor in der Geschichte des Orchesters zu steigern, oft ausverkauft, bei durchschnittlich 50 Symphoniekonzerten jährlich in Berlin sowie bei Kammerkonzerten, Gastspielen und auf ausgedehnten Tourneen. 

Schmidt-Ott kommentiert seinen Entschluss so: »Die Entscheidung, das DSO nach insgesamt fast 10 Jahren an der Spitze des Managements nun zum zweiten Mal zu verlassen, ist mir nicht leichtgefallen. Ich blicke voller Dankbarkeit auf die letzten Jahre, in denen das DSO neben seiner musikalischen Brillanz historische Bestmarken in Sachen Ticketverkauf, Auslastung, Konzert- und Tournee-Erträge, Drittmittel etc. erzielte. Mein Dank gilt meinem großartigen Team, allen wunderbaren Musiker:innen im DSO, Robin Ticciati, und ganz besonders der ROC, die uns alle unsere Aktivitäten erst ermöglicht. ›Standing room only‹, nur noch Stehplätze, das war mein erklärtes Ziel, mit dem ich im ersten Corona-Sommer antrat. Publikums- und Programmentwicklung, Marktdurchdringung und repertoirespezifische Diversifikation dank namhaftester Künstler unterschiedlichster Genres: In den letzten Spielzeiten konnten wir diese Strategien wirkungsvoll umsetzen. Für die kommenden Spielzeiten bin ich zuversichtlich.« 

Der DSO-Orchestervorstand: »Seit 2020 hat Thomas Schmidt-Ott das DSO durch eine besonders herausfordernde Zeit geführt. Unter seiner Leitung gelang es dem Orchester, die Schwierigkeiten der Corona-Pandemie zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen. Dank seiner strategischen Weitsicht und seines großen persönlichen Einsatzes konnte das DSO sein Publikum nicht nur zurückgewinnen, sondern auch durch innovative Konzertformate und ein breiteres Repertoire die Besucherzahlen über das Vor-Pandemie-Niveau hinaus steigern. Wir danken Thomas Schmidt-Ott für seine herausragenden Verdienste.« Chefdirigent Robin Ticciatiergänzt: »We wish Thomas all the best for his future. He arrived during the awful Covid crisis and helped the orchestra enormously.« 

(Quelle: Pressemitteilung DSO)

Thomas Schmidt Ott hat auch verschiedene Artikel für BackstageClassical geschrieben: hier mehr.

BackstageClassical

BackstageClassical bringt Ihnen Debatten und Nachrichten aus der klassischen Musik. Die Seite ist kostenfrei. Bestellen Sie unseren Newsletter oder unterstützen Sie unseren unabhängigen Musikjournalismus durch Ihre Spende.

Fördern

Artikel auf BackstageClassical sind kostenlos. Wir freuen uns, wenn Sie unabhängigen Klassik-Journalismus fördern.

Mehr aktuelle Artikel

Liebe Konzertdirektion Adler,

ich weiß, der Klassik-Markt ist kein leichter! Aber, ey: Wie tief müsst ihr denn noch sinken, um Eure Igor-Levit-Karten an die Männer und Frauen zu bringen? Erst muss der arme Mann einen

Eislaufen mit Big P.

Eine Skulptur von Luciano Pavarotti mitten auf dem Eislaufring in Pesaro sorgt für Zoff. Dem Tenor hätte es gefallen, unter Leuten zu stehen.

Petition gegen Kultursparmaßnahmen in Stuttgart

Kürzungen bei Kultur, Bildung und sozialen Angeboten in Stuttgart stoßen auf massiven Protest zahlreicher Einrichtungen – nun wurde eine Petition gestartet. In einer Petition warnen Stuttgarter Kultur- und Sozialakteurinnen und -akteure vor

Wimmelbild vor Weihnachten

Nikolai Rimski-Korsakows Oper »Die Nacht vor Weihnachten« hatte Premiere an der Bayerischen Staatsoper in München: Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski dirigierte, Barrie Kosky inszenierte. Hat das Haus ein neues Weihnachtsstück entdeckt?

Kollaps der musikalischen Ausbildung in Deutschland

Die neue Studie »MiKADO-Musik« warnt vor einer ernsthaften Krise an Musikschulen in Deutschland und Österreich. Fachleute sprechen von einem drohenden »Kollaps« der musikalischen Bildung, wenn Politik und Träger nicht rasch und koordiniert

Liebes Musikhaus Doblinger,

Du bist es ja eigentlich schon lange nicht mehr, das gute alte Wiener Verlagshaus von 1817! Verlag verkauft! Notengeschäft verscherbelt. Und nun droht auch dem Musikhaus im Ersten Bezirk das Aus: Der

Lieber Florian Lutz,

vielleicht erlauben sie mir unter uns zwei Kneipenbrüdern (war schön damals mit Ihnen nach der Carmen), zu versuchen, Ihnen als Außenstehender mal Ihr Haus zu erklären.   Sie sind Intendant in Kassel.

Verpassen Sie nicht ...