»Desaströses Arbeitsumfeld« in Würzburg?

November 30, 2024
1 min read
Die Pläne für das Mainfrankentheater in Würzburg (Foto: Mainfranken Theater)

Kritik an Intendant Markus Trabusch: Am Würzburger Mainfranken Theater beschweren sich Mitarbeitende über die Arbeitsbedingungen.

English summary: Employees at Würzburg’s Mainfranken Theater criticize Artistic Director Markus Trabusch for an authoritarian leadership style and a toxic work environment. Only 26% rate the leadership culture as respectful.

Während der kürzlich fertiggestellte Neubau des Staatstheaters Würzburg architektonisch glänzt, herrscht hinter den Kulissen Unzufriedenheit. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, Intendant Markus Trabusch sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Sein Führungsstil wird von Mitarbeitenden als »autoritär« und das Betriebsklima als »toxisch« beschrieben, wie eine interne Mitarbeiterbefragung bestätigt. Nur 26 Prozent der Befragten empfinden die Führungskultur als wertschätzend, lediglich 20 Prozent das Arbeitsklima als konstruktiv.

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Einige Mitarbeiter berichten gegenüber der SZ von einem »Gefühl der Zermürbung«, andere von einem »desaströsen« Arbeitsumfeld. Viele haben das Haus bereits verlassen, teils unter drastischen Worten: »Ich wäre lieber arbeitslos gewesen.« Intern geäußerte Kritik verpuffe wirkungslos, berichten ehemalige Beschäftigte.

Trabusch, der Fragen der SZ schriftlich über eine Anwaltskanzlei beantwortete, führt die schwierige Situation auf die langwierigen Umbauarbeiten zurück, die das Theater seit 2018 belasten. Eine Mitarbeiterbefragung ergab jedoch massiven Handlungsbedarf in den Bereichen »wertschätzende Führungskultur« und »konstruktives Arbeitsklima«.

Als Konsequenz sind fünf Workshops geplant, der erste zum Thema »Führungskultur« im Dezember. Zweifel an der Wirksamkeit dieser Maßnahmen bleiben. Bereits im Frühjahr hatte Trabusch angekündigt, seinen Vertrag nicht über die Spielzeit 2025/26 hinaus zu verlängern. Bis Ende Oktober konnten sich Interessierte auf die Nachfolge bewerben. Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) will den Prozess aufmerksam begleiten.

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