Wie Trump das Klassik-Radio rasiert

Juli 25, 2025
1 min read
Donald und Melania Trump im Kennedy Center (Foto: White House)

Während ein Saal im Kennedy Center nach Melania Trump benannt werden soll, kommen die Klassik-Sender in den USA durch die Streichung der Bundesmittel in Existenznot.

Ein Antrag der US Republikaner im Repräsentantenhaus sieht vor, einen Saal im Kennedy Center nach Melania Trump zu benennen, der bisher als »Opera House« bekannte Saal soll demnach zukünftig »First Lady Melania Trump Opera House« heißen – als Würdigung der Unterstützung der Präsidentengattin für die Künste. 

Das erscheint um so absurder, da die von US-Präsident Donald Trump durchgesetzte vollständige Streichung der Bundesmittel für die Corporation for Public Broadcasting (CPB) vor allem das Angebot klassischer Musik im US-Radio gfährdet. Viele gemeinnützige Klassiksender – darunter Classical KING in Seattle und All Classical Radio in Portland – verlieren durch den Wegfall der Zentralförderung etwa zehn Prozent ihres Budgets und stehen vor erheblichen Mehrkosten für Musiklizenzen. 

Besonders in ländlichen Regionen und kleineren Städten droht das klassische Musikprogramm massiv eingeschränkt oder ganz eingestellt zu werden, da kommerzielle Alternativen fehlen. Branchenexperten warnen, dass die kulturelle Vielfalt im US-Radio und der Zugang zu klassischer Musik ohne staatliche Unterstützung vielerorts weitgehend verloren gehen könnten.

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