Niemand Schuld in Essen

Oktober 29, 2025
1 min read
Essener Philharmoniker (Foto: Essener Phil, Wicioc)

In einer Pressemitteilung erklären nun auch die Essener Philharmoniker, dass Sie keine Schuld an der Absage des Violinkonzertes von Clara Iannotta haben.

English summary: In a statement, the Essen Philharmonic denied responsibility for canceling Clara Iannotta’s violin concerto, saying the decision came from artistic directors, not the musicians, who had sought to perform it.

Essen (BC) – Die Auseinandersetzung um die abgesagte Uraufführung des Violinkonzerts von Clara Iannotta durch die Essener Philharmoniker sorgt weiter für Diskussionen. Nach öffentlicher Kritik an der Entscheidung haben die Mitglieder des Orchesters betont, sie hätten die Aufführung nicht verhindert.

In einer am Mittwoch verbreiteten Stellungnahme erklärten die Musiker, man habe »bis zuletzt versucht, die Uraufführung zu ermöglichen«. Die Entscheidung, das Werk nicht zu spielen, sei von der künstlerischen Leitung getroffen worden und habe das Orchester »überraschend« erreicht. Als Gründe wurden die verspätete Lieferung der Partitur sowie Bedenken zu Spieltechniken und Materialien genannt, die etwa Risiken für teure Streichinstrumente beinhaltet hätten.

Zugleich betonten die Philharmoniker, eine große Mehrheit der Musikerinnen und Musiker sei bereit gewesen, die Premiere wie geplant zu realisieren, doch hätten »berechtigte Bedenken in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nicht ausgeräumt werden können“« Man bedaure die öffentliche Zuspitzung und hoffe, dass das Werk und die neue Musik weiterhin «im Mittelpunkt der Wahrnehmung stehen«. Manche Presseaussendungen werfen mehr Fragen auf als dass sie Klarheit bringen.

Zur Vorgeschichte hier entlang

BackstageClassical

BackstageClassical bringt Ihnen Debatten und Nachrichten aus der klassischen Musik. Die Seite ist kostenfrei. Bestellen Sie unseren Newsletter oder unterstützen Sie unseren unabhängigen Musikjournalismus durch Ihre Spende.

Fördern

Artikel auf BackstageClassical sind kostenlos. Wir freuen uns, wenn Sie unabhängigen Klassik-Journalismus fördern.

Mehr aktuelle Artikel

»Prosit Neujahr!«

Die Wiener Philharmoniker stehen in der Kritik. Nun verteidigt der Vorstand seinen  Kurs und erklärt, seine Kritiker wollen sich nur wichtigmachen. Na, dann ist ja alles gut. 

Liebe Sabine Meyer,

am letzten Tag dieses Jahres wollen Sie Ihre Klarinette zur Seite legen. Keine öffentlichen Auftritte mehr. Schluss. Ende. Ausgeblasen.  Alle Interviews, die Sie geben, hören sich an, als würde Ihr Instrument darüber

Habemus Beethovenhalle!

Nach neun Jahren Bauzeit, etlichen Problemen und vielen Katastrophen hat die Beethovenhalle in Bonn wiedereröffnet

Molekularbiologin übernimmt Österreichische Bundestheater

Die frühere SPÖ-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid übernimmt mit 1. April 2026 die Geschäftsführung der Bundestheater-Holding in Wien. Sie folgt auf Christian Kircher, der den größten Theaterkonzern der Welt seit 2016 geleitet hat.​ Die

Lieber Plácido Domingo,

früher waren es: New York, Wien, Mailand, heute sind es Dubai, Bonn, Schladming! Wikipedia sagt, Sie sind 84 Jahre jung, und, ja: es ist Wahnsinn, wie viril Sie sind (sagt man das

»Beethoven ist ein Schamane«

Tan Dun erhält den Beethoven Friendship Award in Bonn. Der Komponist liest in Beethovens Musik die Botschaft von Freiheit und Weltfrieden. Ein Podcast von BackstageClassical.

Advent, Advent, kein Lichtlein brennt…

Viel wird vom Bildungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen geredet – aber an entscheidenden Punkten versagt der. Das zeigt ein Blick auf das Thema Advent. Da sieht es zappenduster aus. Eine Polemik von Guido Krawinkel

Der Mozart-Beschiss

Die Agentur der ARD-Serie »Mozart/Mozart« gaukelt jubelnde Kritiken vor. In Wahrheit hagelt es Verrisse. FAZ-Mann Jan Brachmann wittert sogar Demokratiegefährdung – zu Recht! Es ist schon atemberaubend, wie die Agentur Spielkind die

Lieber Matthias Moosdorf,

Brief an den Cellisten und AfD Mann Matthias Moosdorf, dem vorgeworfen wird, den »Hitlergruß« gezeigt zu haben.