wie ist es, wenn einem die »Buhs« wie Dartpfeile im Rücken stecken? Wie ist es, wenn Sie vor Ihrem Orchester stehen, den Taktstock heben, in die Gesichter schauen und ahnen: Einige haben gar keine Lust, mit Ihnen Musik zu machen? Wie ist es, wenn man Angst haben muss, dass die Leute im Publikum vielleicht an Ihren Dödel denken statt an Donaueschingen?
Nicht, dass wir uns missverstehen. Jeder Mensch macht Fehler. Und Fehler kann man ausbügeln. Sie haben unsittliche Messenger-Nachrichten an Leute aus Ihrem Orchester geschickt. Auch hier bitte kein Missverständnis: Jeder kann seine Geschlechtsteile an jeden schicken, der sie gerne sehen will. Aber doch nicht ungefragt. Und nicht an »Untergebene«.
Wenn man so unter Beschuss steht wie Sie, François-Xavier Roth, hilft nur eines: Hosen runter! Klartext sprechen. Reue zeigen. Abtauchen oder Offenheit im Fortissimo. Sie aber haben schon am Anfang Anwälte in Redaktionen geschickt, haben sich »einvernehmlich« vom Gürzenich-Orchester getrennt und eine Hunderttausender-Abfindung abkassiert. Danach sind Sie ein bisschen ab- und dann recht schnell wieder aufgetaucht – mit Bart und neuem Look.
Aber steht der SWR wirklich so loyal hinter Ihnen wie einst hinter Teodor Currentzis? Wie viele Kilo Buhs sind zu schwer für die Gerechtigkeitswaage eines öffentlich-rechtlichen Senders? Und was glauben Sie, sehen die Leute, wenn Sie die Augen schließen und Ihre Musik hören? Jeder Rausch, jedes »Vibrato«, jedes »Glockenspiel« – ein innerer Film, den niemand sehen will!
Hätten Sie doch Klartext gesprochen! Hätten Sie einen Teil Ihrer Abfindung gespendet! Oder wären Sie aus eigenen Stücken erst einmal als Gastdirigent und nicht als Chef zum SWR zurückgekehrt. Ich bin sicher, dann würden weniger Buh-Pfeile in Ihrem Rücken stecken. Vielleicht hätten die Leute sogar Verständnis aufgebracht für Sie.
Wollen Sie wirklich einfach so weitermachen?
