Die Entlassung der Kassler Schauspieldirektorin Patricia Nickel-Dönicke ist »gegenstandslos«. Anlass waren Meinungsverschiedenheiten zwischen Intendant Florian Lutz und ihr.
Kassel (BC) – Im Streit um die fristlose Kündigung von Patricia Nickel-Dönicke als Schauspieldirektorin des Staatstheaters Kassel ist eine Einigung erzielt worden. Wie das Staatstheater und ihr Anwalt Marcus Baum mitteilten, ist die im April ausgesprochene Kündigung »gegenstandslos«. Beide Seiten unterzeichneten eine Aufhebungsvereinbarung und erklärten, die Zusammenarbeit einvernehmlich zu beenden. Über die Vertragsdetails wurde Stillschweigen vereinbart. Nach Angaben des Theaters war die Kündigung nicht im Führungsverhalten Nickel-Dönickes begründet, sondern in unterschiedlichen Auffassungen von Zusammenarbeit sowie in organisatorischen Fragen.
Die 1979 in Potsdam geborene und in Schwalmstadt aufgewachsene Theatermacherin war 2021 nach Kassel gekommen und zeigte sich nun erleichtert über den Ausgang des Verfahrens. Es sei schwer gewesen, nicht zu den Premieren ihres Ensembles gehen zu dürfen. Nun starte sie unbelastet in Österreich, wo sie ab der Spielzeit 2026/27 Künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich in St. Pölten wird.
Die Einigung kam vor dem Bühnen-Schiedsgericht in Frankfurt zustande, nachdem ein Arbeitsgerichtstermin im August keine Lösung gebracht hatte. Der Konflikt hatte im Frühjahr für Aufsehen gesorgt, nachdem Intendant Florian Lutz über mögliche Gründe der Kündigung gesprochen hatte. Mit dem Vergleich gilt die Angelegenheit nun als abgeschlossen. Die laufende Schauspielspielzeit wird nach Theaterangaben weiterhin in der künstlerischen Konzeption Nickel-Dönickes fortgeführt.
            
                