Kritik an der Ernennung Venezis am La Fenice

September 25, 2025
1 min read
Die Dirigentin Beatrice Venzi

Die Gewerkschaft protestiert gegen die Ernennung der Dirigentin Beatrice Venezi, die im Ruf steht, eine Wahl der Meloni-Regierung zu sein.

English summary: Beatrice Venezi was appointed music director of Venice’s La Fenice, sparking union protest over political ties and lack of transparency; critics cite her close links to PM Meloni and limited experience.

Venedig (BC) – Die Ernennung der 35-jährigen Beatrice Venezi zur neuen Musikdirektorin des Opernhauses La Fenice sorgt weiterhin für heftige Diskussionen. Die Hauptgewerkschaft RSU wirft fder Leitung nach Angaben der Seite SlippedDisc vor, »Transparenz und Respekt vermissen zu lassen«. Kurz vor Bekanntgabe hatte der Superintendent dem Betriebsrat bei einer Sitzung, laut Gewerkschaft, versichert: »Die Namen auf dem Tisch werden noch geprüft, keine Entscheidung ist getroffen.« 

Nun kritisiert die RSU: »Heute stehen wir vor einer Entscheidung, die offenbar schon längst gefallen war und die Rolle der Gewerkschaft untergräbt.« Weiter heißt es: »Es ist inakzeptabel, dass eine kulturelle Institution von solcher Bedeutung nach politischen und kommunikativen Logiken geführt wird, die nichts mit dem wirklichen Leben des Theaters zu tun haben«. Die RSU sprach von einer »autoritären Methode, hinter verschlossenen Türen«. 

Auch Chor und Orchester sowie Teile der Belegschaft äußerten sich kritisch über das Verfahren. Die Oppositionsparteien bemängeln eine »Logik der Besetzung politischer Schlüsselpositionen: Die Regierung platziert die eigenen Leute in den Symbolorten der Kultur«, so ein Sprecher der sozialdemokratischen Partei (PD).

Die Opernleitung hingegen betont »große Zufriedenheit« und »die Energie der Erneuerung«. Bürgermeister und Präsident des Stiftungsrates Luigi Brugnaro bezeichnet Venezi als »signifikanten Mehrwert für Professionalität und internationale Sichtbarkeit«, und das Haus betont, »eine der wenigen Frauen an der Spitze eines großen internationalen Opernhauses« zu begrüßen.

Die Berufung Venezis steht exemplarisch für die wachsende politische Einflussnahme auf kulturelle Spitzenposten unter der Regierung Meloni. Ob Venezi den internationalen Ruf von La Fenice wirklich stärken und die aktuellen Spannungen überbrücken kann, bleibt offen. Schon jetzt sehen Gewerkschaftskreise und Kulturschaffende in der Entscheidung vor allem einen Machtkampf um die Autonomie der Kultur und einen Testfall für die Zukunft der Unabhängigkeit großer Theater in Italien.

Dieser Text ist auch mit Hilfe von KI geschrieben

BackstageClassical

BackstageClassical bringt Ihnen Debatten und Nachrichten aus der klassischen Musik. Die Seite ist kostenfrei. Bestellen Sie unseren Newsletter oder unterstützen Sie unseren unabhängigen Musikjournalismus durch Ihre Spende.

Fördern

Artikel auf BackstageClassical sind kostenlos. Wir freuen uns, wenn Sie unabhängigen Klassik-Journalismus fördern.

Mehr aktuelle Artikel

Elias Grandy neuer Chef beim Radiosymphonieorchester Prag

Der deutsch-japanische Dirigenten Elias Grandy wird neuer Chef in Prag. Prag (BC) – Das Prager Radiosymphonieorchester hat am Mittwoch den deutsch-japanischen Dirigenten Elias Grandy als künftigen Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter vorgestellt. Der

Traut euch mehr Moral!

Viele Theater wollen den erhobenen Zeigefinger vermeiden. Aber was ist aus der »moralischen Anstalt« von Schiller und Brecht geworden? Gerade heute ist mehr Haltung nötig, um den Lügen der Welt den Garaus

Ohren zu und durch?

Heute mit dem Antrittskonzert von François-Xavier Roth, dem Sinn von Oper in Dresden, der Kultur als Exportschlager und dem Salzburger Flurfunk. 

So klingt Vielfalt

Der NDR verzichtet in Zukunft auf die konservative Moderatorin Julia Ruhs. Thomas Schmidt-Ott erklärt anhand eines Orchesters, warum er das falsch findet.

Don't Miss