Hamburg gibt elf Prozent mehr für Kultur – Wie geht das?

Januar 17, 2025
1 min read
Carsten Brosda (Foto: Hoffmann&Campe Verlag)

Mit dem neuen Doppelhaushalt steigt das Kultur-Budget in Hamburg um elf Prozent. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sieht darin eine wichtige Weichenstellung für die kommenden Jahre.

English summary: Hamburg increases its culture budget by 11%, funding district culture, live music, and film. The HipHop Academy joins the city budget, and public sector-level pay is introduced. Senator Brosda highlights Hamburg’s financial stability and calls for federal film funding reforms to boost global competitiveness.

»Die Erhöhung gibt uns die Möglichkeit, alle Kultureinrichtungen nachhaltig zu finanzieren und Kostensteigerungen auszugleichen«, erklärte Brosda im Interview mit dem NDR. Ein zentraler Schwerpunkt sei die Förderung der Stadtteilkultur.

Zum ersten Mal seien Stellen in diesem Bereich auf einem Niveau wie im öffentlichen Dienst ausfinanziert. Auch die HipHop-Akademie des Kulturpalasts Billstedt profitiert: Sie wird vollständig in den städtischen Haushalt übernommen. Zudem setzt die Bürgerschaft Akzente in der Filmförderung und unterstützt Clubs, deren Geschäftsmodelle unter Druck stehen.

Im Vergleich zu anderen Städten hebt Brosda Hamburgs stabilen Haushalt hervor. Während Berlin Kürzungen von fast zehn Prozent im Kulturbereich vornimmt, sei Hamburgs Wirtschaftslage und der langfristige Finanzkurs entscheidend. »Das Bewusstsein für kulturelle Investitionen bleibt hier erhalten, weil wir im engen Dialog mit den Einrichtungen stehen«, so Brosda.

Mit Blick auf die nationale Filmförderung sieht Brosda den Bund in der Pflicht, strukturelle Reformen voranzutreiben. Hamburg wolle die Standortentwicklung vorantreiben, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Beispiel für Hamburgs Stärke sei der Oscar-nominierte Film von Mohammad Rasoulof.

Hamburg setze zudem auf lebendige Livemusik-Kultur, statt nostalgisch an die Beatles-Jahre anzuknüpfen. »Volle Live-Clubs an der Reeperbahn sind die beste Werbung für Hamburg«, betonte Brosda.

BackstageClassical

BackstageClassical bringt Ihnen Debatten und Nachrichten aus der klassischen Musik. Die Seite ist kostenfrei. Bestellen Sie unseren Newsletter oder unterstützen Sie unseren unabhängigen Musikjournalismus durch Ihre Spende.

Fördern

Artikel auf BackstageClassical sind kostenlos. Wir freuen uns, wenn Sie unabhängigen Klassik-Journalismus fördern.

Mehr aktuelle Artikel

Nast bleibt bei den Wiener Symphonikern

Nach erfolgreicher Arbeit, der Intendant Jan Nast bleibt fünf weitere Jahre in Wien English summary: Jan Nast’s contract as Artistic Director of the Vienna Symphony has been extended to 2032. Since 2019

Lieber Peter Noever,

man muss einfach auch mal sehen, wenn man ein Spiel verloren hat. Jetzt kommen Sie noch Mal mit dem ollen Currentzis um die Ecke, dem Sie den Orden Ihrer lächerlichen Ösi-Kurie anheften

Klassik zwischen Sparen und Klotzen

Der Newsletter: Heute mit dem Trick, leise zu sparen, Sting an der MET, zwei neuen Opernhäusern und allerhand positiven Nachrichten aus der Welt der Klassik.  

Berlin spart ohne Struktur

In ihren Plänen vermeidet Berlins Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson den großen, strukturellen Wurf. Dabei wäre genau das eine Möglichkeit, um Berlins Kultur langfristig zu sichern.

Wotan ist tot

Der neuseeländische Bassbariton Sir Donald McIntyre ist mit 91 Jahren in München verstorben.

Lieber Sting,

als ich Sie vor 20 Jahren für den Stern besucht habe, erklären Sie mir: »Der Rock liegt im Sterben«. Damals haben Sie den elisabethanischen Minne-Musiker John Dowland entdeckt. Sie waren ausgebrannt und

So soll Hamburgs neue Oper aussehen

Spektakuläre Terrassen an der Elbe: Die Bjarke Ingels Group (BIG) aus Kopenhagen hat den internationalen Wettbewerb für den Neubau der Hamburger Oper am Baakenhöft in der HafenCity gewonnen.

Verpassen Sie nicht ...