Seit sechs Jahren leitet Jan Nast die Wiener Symphoniker. Diese Woche feiern sie ihren 125. Geburtstag. Ein Podcast über die Entwicklung eines zeitgemäßen Orchesters.
Der Intendant der Wiener Symphoniker, Jan Nast, betont im Podcast von BackstageClassical, dass die Positionierung eines modernen Orchesters auf der Balance zwischen globaler Präsenz und lokaler Verwurzelung beruht.
Der ehemalige Orchesterdirektor der Staatskapelle Dresden hat die Wiener Symphoniker in den letzten sechs Jahren so ausgerichtet, dass sie sowohl international als auch vor Ort in Wien verankert sind.
»Ein international agierendes Orchester, das weltweit auf Tourneen geht, kann ohne die tiefe Verbindung zu seiner Heimatstadt eigentlich überhaupt nicht erfolgreich sein«, sagt Nast. »Die Relevanz des Orchesters ergibt sich daraus, dass es für die Wienerinnen und Wiener da ist und in die Welt strahlt.«
Die Gründungsschrift der Wiener Symphoniker hat bereits vor 125 Jahren verlangt, klassische Musik auf höchstem Niveau einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dieser Idee sind die Wiener Symphoniker noch immer verbunden, sagt Nast. »Wir müssen uns kontinuierlich weiterentwickeln: Wir haben uns vorgenommen, jede Saison konsequent zwei bis drei musikalisch innovative Formate zu präsentieren, mit denen wir die Menschen direkt und unmittelbar erreichen.«
Lokale Relevanz schafft das Orchester durch innovative Formate wie das Prater-Picknick und Beiselkonzerte in Stadtvierteln. Kooperationen mit Museen und Nachwuchsförderung ergänzen das Programm. Chefdirigent Petr Popelka prägt die musikalische Ausrichtung und fokussiert sich auf die internationale Strahlkraft des Ensembles. »Für einen Dirigenten ist die Arbeit bei den Wiener Symphonikern auch ein Investment in sich selbst«, sagt Nast.
Sein 125-jähriges Jubiläum feiert das Orchester mit Ur- und Erstaufführungen, gefolgt von einer Europatournee, die auch nach Berlin, Hamburg und Baden-Baden führt.

