Der neuseeländische Bassbariton Sir Donald McIntyre ist mit 91 Jahren in München verstorben.
Der neuseeländische Bassbariton Sir Donald McIntyre ist tot. Der international gefeierte Opernsänger starb am 13. November 2025 im Alter von 91 Jahren. McIntyre, geboren am 22. Oktober 1934 in Auckland, galt über Jahrzehnte als einer der profiliertesten Wagner-Interpreten seiner Generation und prägte die großen Bühnen der Welt nachhaltig.
Nach seinem Musikstudium in Neuseeland und London debütierte McIntyre 1959 an der Welsh National Opera als Zaccaria in Verdis „Nabucco“. Bereits wenige Jahre später stand er in internationalen Produktionen, darunter in der Uraufführung von Gian Carlo Menottis „Martin’s Lie“ beim Bath International Music Festival 1964.
Erfolge bei Wagner und Bayreuth
Weltweit bekannt wurde McIntyre insbesondere als Wotan in Richard Wagners „Ring des Nibelungen“. Beim legendären Bayreuther Festspiel-Jubiläum 1976 war er als Wotan im „Jahrhundert-Ring“ unter der Regie von Patrice Chéreau und Leitung von Pierre Boulez maßgeblich beteiligt – ein Meilenstein der Operngeschichte. Bis 1990 war McIntyre regelmäßiger Gast auf dem Grünen Hügel, wo er auch in weiteren Wagner-Rollen große Erfolge feierte. Auftritte auf allen wichtigen Opernbühnen
Auch die bedeutendsten Häuser Europas und Nordamerikas zählten zu seinen Wirkungsstätten: Seine Gastauftritte am Teatro alla Scala in Mailand, an Covent Garden in London und der New Yorker Metropolitan Opera zeugten von seiner Klasse und Vielseitigkeit. In seinem umfangreichen Repertoire überzeugte er gleichermaßen in Rollen wie dem Holländer, Amfortas („Parsifal“) oder Hans Sachs („Die Meistersinger von Nürnberg“).
McIntyre setzte sich stets für die Förderung junger Sängerinnen und Sänger ein und galt als besonnener Mentor und gefragter Lehrer an mehreren Musikhochschulen. Mit seinem Tod verliert die Opernwelt einen der prägendsten Bassbaritone der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kollegen und Festivalleitungen würdigten ihn als großen Künstler und geschätzten Kollegen: »Sein Wotan bleibt für immer unvergessen«, heißt es in ersten Nachrufen aus Bayreuth.

