Nach 13 Jahren Bauzeit und massiven Kostenüberschreitungen sollen die Kölner Bühnen im kommenden Jahr ihre regulären Häuser am Offenbachplatz wieder beziehen.
English summary: After 13 years, delays and soaring costs, Cologne’s opera and theater will reopen at Offenbachplatz on Sept 24, 2026, with expenses reaching €1.5B, making it one of Germany’s priciest cultural projects.
Die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker kündigte am Mittwoch an, dass Opernhaus, Schauspielhaus, Kleines Haus und die neu errichtete Kinderoper am 24. September 2026 feierlich eröffnet werden sollen. «Wir alle wissen, der Weg dorthin war sehr schwierig und oft enttäuschend», sagte Reker bei einer Pressekonferenz im Schauspielhaus.
Die Sanierung des denkmalgeschützten Theaterensembles des Architekten Wilhelm Riphahn gehört zu den teuersten deutschen Kulturbauprojekten der Nachkriegszeit. Begonnen hatten die Arbeiten 2012 mit einer geplanten Bauzeit von nur drei Jahren und veranschlagten Kosten von 253 Millionen Euro. Infolge gravierender Planungsfehler, Baumängel und fehlender Koordination verzögerten sich die Arbeiten immer wieder, mussten teils neu begonnen werden und wurden erheblich teurer.
Mittlerweile rechnet die Stadt Köln mit Gesamtkosten von rund 1,5 Milliarden Euro – inklusive der Zinsen für Kredite und der Ausgaben für Interimsspielstätten wie das Carlswerk in Mülheim. Allein die Finanzierungskosten belaufen sich laut Stadtverwaltung auf rund 371 Millionen Euro, mehr als ursprünglich für das gesamte Projekt vorgesehen war.
Opern-Intendant Hein Mulders und Schauspielchef Kay Voges sollen nach der Rückkehr an den Offenbachplatz ab Herbst 2026 das erneuerte Ensemble in Betrieb nehmen. Erste Proben sind ab Frühjahr 2026 geplant. Auch wenn viele Kölnerinnen und Kölner nach zahlreichen gebrochenen Terminzusagen skeptisch geblieben seien, bestehe nun laut Verwaltung erstmals realistische Aussicht, dass die Eröffnung wie verkündet stattfinden kann.
Aktuell war Köln bundesweit zuletzt immer wieder wegen seiner explodierenden Baukosten im Kulturbereich in den Schlagzeilen. Mit dem geplanten Wiederbezug der Bühnen soll nun ein Schlusspunkt unter eines der längsten Bauprojekte der deutschen Theatergeschichte gesetzt werden.