Der Tonmeister Georg Burdicek ist im Alter von nur 43 Jahren gestorben.
English summary: Sound engineer Georg Burdicek, founder of tonzauber, has died at just 43. Loved for his calm, passion, and precision, he shaped countless recordings and will be deeply missed in the world of classical music.
Wenn er im Keller des Wiener Konzerthauses saß, die Ohren auf der Bühne, die Regler seines gigantischen Mischpultes vor seinem fast so gigantischen Bauch, dann konnte sich jeder, der da oben musizierte, sicher sein: Georg holt das Beste raus. Georg Burdicek hat seine Passion, das Hören, zum Beruf gemacht und vor 27 Jahren die Produktionsfirma tonzauber gegründet. Nun ist Georg Burdicek mit nur 43 Jahren gestorben.
Wer mit ihm zusammengearbeitet hat, liebte seine Art, den unglaublich großen Ernst bei der Sache, Georg, den Klang-Freak – und den Menschen. Den Georg, der stets bei den Künstlerinnen und Künstlern war, der den Schmäh liebte, der die Gemütlichkeit im Chaos feierte, der sich nie in den Vordergrund spielte in einem Geschäft der Eitelkeiten. Georg Burdicek war die personifizierte Ruhe in einer Branche von Hektik, Wichtigtuern und viel zu vielem Als-Ob.

Georgs Ohren suchten jede Unstimmigkeit einer Aufführung und seine Herausforderung war es, sie »wegzuregeln«. Dabei ging er immer mit gleicher Sorgfalt vor, egal, ob bei den Konzerten der großen Weltklasse-Orchester wie den Wiener Philharmonikern oder den Wiener Symphonikern oder in vermeintlich kleinen CD-Produktionen. Georg tat nichts nebenbei.
Ich habe ihn zum ersten Mal persönlich kennengelernt, als wir die Wohnzimmerkonzerte der Wiener Symphoniker aufgenommen haben. Wie er mir jeden Knopf seines Studios erklärte, wie er über die Stärken und Schwächen von Dirigentinnen und Dirigenten plauderte, und wie er als »Stimme aus dem Keller« allen auf der Bühne mit seinen Anweisungen vom Mischpult stets das Gefühl gab: Alles wird gut. Er hat alles in der Hand.
Georg Burdicek war einer jener Menschen, die nie in den Vordergrund getreten sind, auf dessen Arbeit aber ein Großteil aller Künstlerinnen und Künstler stets vertrauen konnten. Sein Tod ist auch deshalb so unendlich traurig, weil man dem Lebemenschen Georg noch so viel Leben gegönnt hätte und weil er wirklich fehlen wird, wenn in Zukunft irgendwo Musik aufgenommen wird.