Hamburgs Kultursenator Casten Brosda befürchtet Sparmaßnahmen und hält an Kühne-Oper fest.
English summary: Hamburg’s Culture Senator Carsten Brosda warns of tighter cultural budgets but supports the new Kühne-funded opera house. He rejects state-imposed language rules and urges open societal debate instead.
Hamburg (BC) – Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat die Empfehlung von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer kritisiert, in öffentlichen Institutionen auf gendergerechte Sprache zu verzichten. Brosda nannte es gegenüber dem NDR widersprüchlich, Freiheit einzufordern und zugleich sprachliche Vorgaben zu machen. Debatten über Fortschritt müssten in der Gesellschaft ausgetragen werden, nicht von staatlichen Stellen entschieden, sagte er.
Sparrunden auch in Hamburg?
Neben der Sprachdebatte äußerte sich Brosda auch zur finanziellen Lage der Kultur. Angesichts enger werdender Haushaltsmittel müssten Förderentscheidungen künftig sorgfältiger abgewogen werden. Zwar seien keine direkten Kürzungen im Kulturetat geplant, doch werde das Lösen von Problemen mit öffentlichen Geldern schwieriger.
Festhalten an Opern-Neubau
Kontrovers diskutiert wird in Hamburg zudem der geplante Neubau einer Oper in der Hafencity. Brosda plädierte für eine pragmatische Lösung: Der Neubau mit Unterstützung der Kühne-Stiftung sei aus seiner Sicht sinnvoller als eine aufwendige und teure Sanierung des bestehenden Hauses an der Dammtorstraße. Die Bürgerschaft will im Herbst über das Projekt entscheiden.
Nach dem überraschenden Abgang von Ballettintendant Demis Volpi kündigte Brosda einen sorgfältigen Auswahlprozess für die Nachfolge an. Zunächst solle das Ensemble eingebunden werden, eine Entscheidung werde nicht mehr in diesem Jahr getroffen.