Milliardär Kühne über Opernpläne: »Ich brauche kein Denkmal«

März 30, 2025
1 min read
Der Mäzen Klaus-Michael Kühne (Foto Kühne Foundation)

Der Unternehmer Klaus-Michael Kühne verteidigt seine Pläne, will aber zwei Jahre abwarten, bis er endgültig entscheidet, ob das Opernhaus in Hamburg gebaut werden soll.

English summary: Entrepreneur Klaus-Michael Kühne defends his Hamburg opera house plans but will decide in two years whether to proceed. He denies tying donations to conditions and stresses the project’s public benefit.

HAMBURG – Der Unternehmer und Milliardär Klaus-Michael Kühne hat Vorwürfe zurückgewiesen, er wolle sich mit großzügigen Spenden öffentliche Anerkennung erkaufen. »Öffentlich geliebt zu werden, ist nicht meine Ambition«, sagte Kühne im Gespräch mit dem SPIEGEL.

Immer wieder wird Kühne unterstellt, seine finanziellen Zuwendungen seien an Bedingungen geknüpft. Dem widersprach er: »Mir wird manchmal unterstellt, dass ich sie an Bedingungen knüpfe, aber das ist nicht der Fall.«

Besonders seine Pläne für ein neues Opernhaus in Hamburg sorgten für Diskussionen. Ursprünglich wollte Kühne der Stadt eine Oper in der Hafencity schenken, allerdings unter der Voraussetzung, dass die alte Oper abgerissen und das Grundstück für einen Neubau genutzt werde. Dies wurde von der Stadt abgelehnt. »Hamburg hätte davon profitiert. Mein Vorschlag war, den wertvollen Grund und Boden zu nutzen«, so Kühne.

Nach langen Verhandlungen steht nun fest: Die Stadt stellt das Grundstück zur Verfügung, übernimmt 147,5 Millionen Euro für die Erschließung und die Betriebskosten, während Kühne mindestens 330 Millionen Euro beisteuert. »Wenn die Oper doppelt so teuer werden sollte, wie geplant, werden wir die Reißleine ziehen«, stellte Kühne klar. Ob das Haus überhaupt gebaut wird, will er erst in zwei Jahren entscheiden.

BackstageClassical

BackstageClassical bringt Ihnen Debatten und Nachrichten aus der klassischen Musik. Die Seite ist kostenfrei. Bestellen Sie unseren Newsletter oder unterstützen Sie unseren unabhängigen Musikjournalismus durch Ihre Spende.

Fördern

Artikel auf BackstageClassical sind kostenlos. Wir freuen uns, wenn Sie unabhängigen Klassik-Journalismus fördern.

Mehr aktuelle Artikel

Kolesnikowa ist frei

In Belarus ist die prominente Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa nach mehr als vier Jahren Haft freigelassen worden. Das bestätigten Oppositionskreise und Menschenrechtsorganisationen.

Braunschweig: Aus Karstadt wird Konzert-Stadt

Die Stadt Braunschweig treibt die Pläne für ein „Haus der Musik“ im früheren Karstadt-Gebäude in der Innenstadt weiter voran. Das traditionsreiche Warenhaus soll zu einem Konzert- und Bildungsstandort mit überregionaler Ausstrahlung umgebaut

Aida ohne Seekrankheit

Kassel reagiert auf Kritik und verzichtet vorerst auf die Videos in seiner Aida-Produktion. Das Verhältnis zwischen Intendant und Orchester bleibt zerrüttet.

Liebe ARD,

im Ernst: ich will Dich doch so gern lieben! Aber Du machst es mir wirklich schwer. Wovor hast Du denn Angst? Vor den Nazis (die schimpfen eh!)? Dass Du zu klug wirkst

Chailly aus Oper ins Krankenhaus

Der italienische Dirigent Riccardo Chailly hat an der Mailänder Scala während einer Aufführung einen Schwächeanfall erlitten. Die Vorstellung wurde daraufhin abgebrochen, der 72-Jährige kam ins Krankenhaus.​ Chailly brach am Mittwochabend während einer

Mach mir die Mallwitz

PR Agenturen sind die heimlichen Strippenzieher hinter den Klassik-Kulissen. Wer sind die großen Anbieter in Deutschland? Wie arbeiten sie? Eine Bestandsaufnahme. 

Liebe Protestler,

all ihr Demonstranten in Stuttgart, bei den Münchner Symphonikern, von Berlin bis ins österreichische Baden – Ihr habt ja Recht: Kultur ist existenziell. Was abgeholzt wird, wächst nicht wieder nach. Und, ja:

Regeln für Bogenholz verschärft

Die CITES-Vertragsstaatenkonferenz hat die Schutzbestimmungen für Fernambukholz (Pernambuk) deutlich verschärft, zugleich aber eine weitgehende Entwarnung für reisende Musikerinnen und Musiker gegeben.

Lieber Lang Lang,

Brief an Lang Lang, der gerade Rolf Zuckowskis »Weihnachstbäckerei« zu Grunde gerichtet hat.